Gewitter Unwetter wüten in Sachsen
In der extremen Hitze haben sich erste heftige Gewitter zusammengebraut. "Die stärksten Unwetter gab es gestern in Sachsen", sagte Andreas Neuen von der Meteomedia Unwetterzentrale im Gespräch mit wetter.info.
In Ostdeutschland wurden unzählige Bäume entwurzelt und Straßen überschwemmt. Am meisten Regen kam dabei in Pulsnitz herunter, dort fielen in den Abendstunden innerhalb von etwa zwei Stunden 53 Liter pro Quadratmeter. In Elstra waren es 42 Liter. In Weißenberg und Loebau erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von bis zu 104 Kilometer pro Stunde.
Feuerwehr im Dauereinsatz
In Frankfurt (Oder) wurde die Feuerwehr dutzende Male wegen abgebrochener Bäume oder Äste und Wasserschäden gerufen, wie es in der Leitstelle Oderland hieß. In Märkisch-Oderland mussten 41 umgestürzte Bäume geräumt werden. Mehrere Einsätze gab es den Angaben zufolge auch in der Uckermark und im Landkreis Oder-Spree.
Im gesamten Osten Brandenburgs rückte die Feuerwehr in der Nacht auf Dienstag beinahe 200 Mal wegen überfluteter Keller und umgestürzter Bäume aus. Menschen wurden nach Angaben der Polizei nicht verletzt. Allein in Barnim gab es am Montagabend 73 sturmbedingte Einsätze, wie die Leitstelle Nordost in Eberswalde mitteilte. Meist mussten umgestürzte Bäume geräumt oder beschädigte Dächer gesichert werden. Auch am Dienstagmorgen gingen noch Meldungen von Bürgern ein.
"Auch in Bayern waren heftige Gewitterzellen unterwegs", so Meteorologe Neuen. In Schäftlarn kamen 60 Liter Regen pro Quadratmeter herunter, in Elsendorf 52 Liter. Die Windspitzen erreichten in Landsberg am Lech 96 Kilometer pro Stunde, am Münchner Flughafen 91 Kilometer pro Stunde.
Blitz schlägt in Dachstuhl ein
In Oberbayern, Niederbayern, der Oberpfalz und in Schwaben liefen Keller voll, einige Bäume stürzten um, die Wassermassen drückten mehrere Kanaldeckel aus ihren Verankerungen. In Pförring im Landkreis Eichstätt schlug ein Blitz in einen Dachstuhl ein, wie ein Polizeisprecher sagte. Es entstand ein Schaden von etwa 150.000 Euro.
In Heldenstein im Landkreis Mühldorf am Inn geriet ein Bauernhof womöglich durch einen Blitzeinschlag in Brand. Auch hier wurden keine Menschen verletzt. Die Feuerwehr versuchte die Tiere aus einem Stall zu retten. Der Schaden könnte Schätzungen zufolge bei etwa einer halben Million Euro liegen.