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Hochwasser | Immer noch Sickerstellen an den Deichen


Hochwasser
Immer noch Sickerstellen an den Deichen

Aktualisiert am 27.07.2021Lesedauer: 3 Min.

Langsam lässt der Druck auf die Deiche in den Hochwassergebieten nach: In Brandenburg fiel der Pegel der Neiße verbreitet unter den Alarmstufenwert 3, an der Spree gilt teilweise nur noch die erste Alarmstufe. "Eine erste Entlastung ist jetzt da", sagte eine Mitarbeiterin der Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Spree-Neiße im Gespräch mit wetter.info. Dennoch beobachten Helfer weiter aufmerksam mehrere Sickerstellen an den alten Deichen. "In den nächsten zwölf bis 24 Stunden rechnen wir noch mit einer erhöhten Deichbelastung", so die Sprecherin.

Trotz der allgemeinen Entspannung werde die Alarmstufe im Landkreis zunächst nicht heruntergesetzt: "Wir bleiben bei der Alarmstufe 3, auch wenn die Pegelstände das nicht mehr hergeben", sagte die Mitarbeiterin aus dem Krisenstab. Nur so könne der Katastrophenschutz genügend Helfer aus den verschiedenen Leitstellen anfordern, die nötig sind, um die Deiche im Auge zu behalten. In Klein Bademeusel und in Neuhausen seien die Deich zwar angegriffen, die Situation sei aber auch hier nicht mehr dramatisch.

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"Keine Notsituation mehr"

Auch Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) sieht die Gefahren durch das Hochwasser gebannt: "Wir sind aus dem Gröbsten raus", sagte Platzeck am Mittwoch im RBB. Am Dienstagabend habe es noch "ein paar ernste Sorgen" gegeben. Doch seien keine weiteren Deiche gebrochen. Die Evakuierungen seien aufgehoben, der Wasserabfluss sei unter Kontrolle. Jetzt gehe das Spreewasser langsam durch den Spreewald und das Neiße-Wasser fließe bei Ratzdorf in die Oder. "Wir haben keine Notsituation mehr", sagte Platzeck.

Stromversorgung abgeschaltet

Der Hochwasserscheitel der Neiße hatte Guben passiert, ohne dass es zu größeren Schäden kam. Die Stromversorgung war jedoch aus Sicherheitsgründen noch teilweise abgeschaltet. "Wenn jetzt nicht mehr von oben große Massen Wasser nachkommen, dürfte das ganze unproblematisch an uns vorbeigehen, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Potsdam.

Nach der nächtlichen Entspannung der Hochwasserlage an der Neiße steigen die Wasserstände an der Spree hingegen am Morgen teilweise an. Am Mittwochvormittag wollen die Behörden prüfen, ob wieder mehr Wasser als bisher aus der Talsperre Spremberg in Richtung Cottbus ablaufen kann.

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Cottbus ist "gut gerüstet"

Die Stadt Cottbus ist nach Einschätzung von Oberbürgermeister Frank Szymanski (SPD) gut für die Wassermassen gerüstet, die von der Talsperre Spremberg heranströmen. Rund 500 Helfer hätten bisher 60.000 Sandsäcke an zehn gefährdeten Stellen im Stadtgebiet verbaut, sagte der Rathauschef am Mittwoch.

Das Landesumweltamt erwartete am Pegel Cottbus für den Nachmittag die niedrigste Alarmstufe 1. Dann soll die größte Wassermenge aus dem 15 Kilometer entfernten Stausee in Brandenburgs zweitgrößter Stadt eintreffen. Aus der Talsperre fließen seit dem Morgen 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde - statt wie zuvor 60 - Richtung Spreewald ab.

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Neue Regenfälle im Anmarsch

Nach Aussagen von Meteorologen muss in den Hochwassergebieten ab Donnerstag mit neuen Regenfällen gerechnet werden. "Ob die in der Fläche so kräftig ausfallen, dass sich die Hochwasserlage wieder verschärft, kann man jetzt noch nicht sagen", sagte Meteorologe Lars Dahlstrom von der Meteomedia Unwetterzentrale gegenüber wetter.info. Ausschließen wollte der Unwetterexperte das aber nicht. Doch könne der Regenschwerpunkt auch etwas östlich oder westlich von Spree und Neiße liegen. "Wir werden das erst kurzfristig genauer eingrenzen können".

Schäden in Millionenhöhe

In Sachsen wird das ganze Ausmaß der Flut erst allmählich deutlich. Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) rechnet im Freistaat mit einem dreistelligen Millionenbetrag, der benötigt wird, um alle Schäden zu beseitigen. Allein im Landkreis Görlitz entstanden nach ersten Schätzungen Schäden von mehr als 50 Millionen Euro an Straßen, Brücken und öffentlichen Gebäuden. Umweltminister Frank Kupfer (CDU) will sich am heutigen Mittwoch an der Mandau im Raum Zittau ein Bild von der Lage und den Aufräumarbeiten machen. Sachsens Regierung hat zwei Darlehensprogramme für Hochwasser-Opfer beschlossen.

Quelle: AFP, dpa

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