Panorama Stier spießt Matador mitten im Gesicht auf
Horrorszenen in der Stierkampfarena: Ein Stier traf am Freitag in Saragossa den Matador mit einem seiner Hörner mitten ins Gesicht. In Fernsehbildern wurde der Augenblick festgehalten, als das linke Horn des Bullen den Unterkiefer von José Padilla aufspießte und neben seinem hervorquellenden Auge wieder austrat. Zuschauer schrien vor Entsetzen.
Der 39-jährige Matador erlitt Verletzungen an seinem Auge, Muskeln und Haut, teilte das ihn behandelnde Krankenhaus nach einer fünfstündigen Operation am Samstag mit. Die Fernsehbilder zeigten, wie Padilla es blutüberströmt aus dem Ring der Arena schaffte, während seine Helfer den 500 Kilogramm schweren Stier ablenkten. "Ich kann nichts sehen, ich kann überhaupt nichts sehen", schrie er, als er von der Stierkampfarena Misericordia in das Miguel-Servet-Krankenhaus in Saragossa gebracht wurde.
Es war der zweite Stierkampf für Padilla am zweiten Tag des Festivals "Virgen del Pilar". Die ihn behandelnden Ärzte teilten mit, sie hätten Titan-Platten und Gewebe zur Wiederherstellung seines Gesichtsknochens und der Augenhöhle eingesetzt. Sie hätten auch versucht, den Sehnerv zu rekonstruieren. Einer von Padillas Helfern sagte, der Matador habe noch Glück gehabt, dass das Horn nicht in sein Gehirn eingedrungen sei.
Chris Rea bittet EU um Hilfe für unblutige Stierkämpfe
Stierkämpfe sind mittlerweile auch in Spanien umstritten, aber noch immer Teil der Kultur und Tradition des Landes. Tierschützer fordern ein Verbot, der britische Rockmusiker Chris Rea machte kürzlich einen anderen Vorschlag: Die EU solle die Matadore dafür bezahlen, die Stiere am Leben zu lassen, so wie sie Fischer dafür bezahle, keine Fische zu fangen. Das Töten der Tiere sei nicht notwendig. "Wir töten wegen des Fleischs, aber wir sollten nicht zum Vergnügen töten", sagte Rea.