4.000 Kilometer Reichweite Iran setzt Gaza-Drohne erstmals bei Großübung ein
Der Iran hat eine seiner größten Drohnen bei einer Übung vorgeführt. Die Gaza kann bis zu zwölf Bomben tragen.
Der Iran hat nach eigenen Angaben sein neues Modell einer Shahed-Drohne bei der Militärübung "Großer Prophet" eingesetzt. Sie soll bis zu 4.000 Kilometer weit fliegen können. Die Shahed-149, auch Gaza genannt, soll bis zu 210 Kilometer pro Stunde schnell sein und bis zu 35 Stunden in der Luft bleiben können, meldet die regierungsnahe Zeitung "Teheran Times". Die Drohne sei erstmals in einer – wenn auch simulierten – Kampfsituation eingesetzt worden.
Mit einer Flügelspanne von 21 Metern kann sie in einer Höhe von bis zu 10.000 Metern unterwegs sein – in diesem Bereich fliegen auch Passagierflugzeuge. Bei der Militärübung "Großer Prophet" feuerte sie auf mehrere Ziele.
Bei dieser Übung, die in diesem Jahr im Westen des Landes durchgeführt wird, wurden auch Szenarien für schnelle Eingreifoperationen umgesetzt, so die iranische Nachrichtenagentur Irna.
Damit sollte erstmals öffentlich gezeigt werden, welche Fähigkeiten sie hat. Die "Gaza"-Drohne soll in der Lage sein, Ziele aus 1.000 Metern anzugreifen, so der Bericht. Als Bewaffnung seien bis zu zwölf Gleitbomben möglich. Die Drohne kann aber auch zu Aufklärungsflügen eingesetzt und entsprechend mit Spezialkameras ausgestattet werden.
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Drohne wurde seit 2020 entwickelt
Nach iranischen Angaben sei die Drohne in der Lage, Ziele mit einer Präzision von fünf Metern zu treffen. Mit Sadid-345-Bomben an Bord soll es möglich sein, durch die Detonation in einem Radius von 30 Metern Schaden anzurichten. Die Bomben seien für den Einsatz gegen Panzer und Soldatenverbände entwickelt worden. Mit der Entwicklung der Drohnen wurde bereits 2020 begonnen, im April 2022 wurde sie ins Arsenal der iranischen Revolutionsgarden aufgenommen.
Sollten die Reichweitenangaben zutreffen, wären die Drohnen theoretisch in der Lage, bis nach Israel zu fliegen. Allerdings dürften sie auf dem Radar sichtbar sein, wenn sie nicht in unmittelbarer Bodennähe fliegen. Bislang ist nicht bekannt, ob die "Gaza" auch nach Russland geliefert wird. Alireza Tangsiri, Kommandeur der Marine der Revolutionsgarden, sagte laut "Teheran Times", dass der Iran bereits erfolgreich Raketen gestartet habe, die mit Künstlicher Intelligenz gesteuert werden. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
- tehrantimes.com: "IRGC unveils highly advanced Gaza drone during major drill" (englisch)
- gagadget.com: "Iran presents Shahed 149 super-heavy drone with a range of 1000 km" (englisch)