A23a auf Kurs zu zwei Inseln Weltgrößter Eisberg könnte Millionen Tiere töten
Die "Königin der Eisberge" treibt auf zwei Inseln zu. Beobachter machen sich Sorgen um die dort lebenden Tiere.
Der weltgrößte Eisberg bewegt sich auf eine von Pinguinen und Robben bewohnte Inselgruppe zu. Beobachter sind besorgt, dass er bei einer Kollision die Populationen auf der britischen Insel Südgeorgien und den Südlichen Sandwichinseln gefährden könnte.
Der als A23a bezeichnete Koloss misst etwa 3.500 Quadratkilometer, eine Fläche, die ein Drittel größer ist als das Saarland. Die auch "Königin der Eisberge" genannte Formation brach bereits 1986 von der Antarktis ab, blieb aber zunächst an der Küste.
Erst 30 Jahre später löste sich der Eisberg und trieb auf den Ozean ab, bis er nördlich der South Orkney Islands steckenblieb. Doch im vergangenen Dezember löste er sich erneut und ist nun etwa 280 Kilometer von Südgeorgien entfernt.
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Auf dem Weg zum Eisberg-Friedhof
"Eisberge sind von Natur aus gefährlich", sagte Simon Wallace, ein Kapitän, der auf einem britischen Schiff in Südgeorgien stationiert ist, gegenüber BBC News. "Ich wäre außerordentlich glücklich, wenn er uns einfach komplett verfehlen würde." Nach derzeitigen Berechnungen ist A23a auf dem Weg zur Drake-Passage, wo viele Eisberge langsam abschmelzen. Doch die beiden Inseln befinden sich gefährlich nahe an dieser Enge. Auf ihnen leben laut BBC Königs-Pinguine und Millionen von Seeelefanten und Pelzrobben.
"Südgeorgien liegt in der Eisberg-Allee, sodass Auswirkungen sowohl für die Fischerei als auch für die Tierwelt zu erwarten sind", sagte Mark Belchier, ein Meeresökologe, der die Behörden Südgeorgiens berät, gegenüber der BBC. Die Bewohner, darunter sowohl Wissenschaftler als auch Fischer, und die Tierwelt seien an Besuche von Eisgiganten gewohnt, aber das mindert die Gefahr nicht.
Schon 2004 hatte ein Eisberg den Kontinentalschelf vor der Insel getroffen. Damals waren die Fanggründe für Pinguine und Robben blockiert gewesen, viele Tiere konnten ihre Nachkommen nicht mehr füttern.
Auch wenn die Eisberg-Königin zerbrechen sollte, wären die Brocken je nach Größe noch gefährlich. Kapitän Wallace und seine Besatzung halten deshalb täglich Ausschau nach Anzeichen des herannahenden Ungetüms. "Wir haben die ganze Nacht Suchscheinwerfer eingeschaltet, um zu versuchen, Eis zu sehen", sagte er der BBC. "Er kann aus dem Nichts kommen."
- bbc.com: "Giant iceberg on crash course with island, putting penguins and seals in danger" (englisch)