Polizei ermittelt wieder Schüler kommen Serienmörder auf die Spur - nach 40 Jahren
Eine Serie von Morden aus den 80er-Jahren ist in den USA aufgeklärt worden. Eine Schülergruppe hatte sich der Taten angenommen – und einen Verdächtigen ermittelt.
Einer Gruppe von 23 Highschool-Jugendlichen ist in den USA gelungen, woran sich selbst das FBI die Zähne ausbiss: Die Bibelgürtel-Morde zu lösen. Diese sind benannt nach einer Region der USA, die als besonders konservativ religiös gilt. Seit den 80er-Jahren blieb dort eine Serie von Morden ungelöst, von einem Täter fehlte jede Spur.
Ein Lehrer der Elizabethtown Highschool hatte seinen Schülern 2018 die Mordfälle als eine Art Seminararbeit gegeben und sie gewarnt, dass sie "wahrscheinlich daran scheitern" werden. Doch die Jugendliche machten sich sofort an die Arbeit, schauten sich die Liste mit 14 Mordopfern an, deren Tode ungeklärt waren. Sie ließen auch nach Ende des Schuljahres nicht davon ab. Die Polizei hatte als einzige Verbindung zwischen Opfern deren Tätigkeit als Prostituierte gefunden.
Ermittlungen im Podcast geschildert
Alex Campell vertraute aber seinen Schülern. ""Meine Schüler haben mich noch nie enttäuscht, ich habe ihnen einige sehr schwierige Aufgaben gestellt", sagte Campbell in einem Telefoninterview der "New York Post". Das war vor fünf Jahren. Jetzt haben sie ihre Recherchen in einem Podcast veröffentlicht.
Sie hatten sich die Verbindungen zwischen den Frauen angeschaut und auch Hilfe von einem FBI-Analysten bekommen, der sich auf Verhaltenspsychologie verlegt hatte. Sie konzentrierten sich auf sechs Opfer, die zwischen 1983 und 1985 gefunden wurden. Diese seien womöglich in Verbindung zu einem Mann, dem mutmaßlichen Mörder, gestanden. Sie alle starben an Gewalteinwirkung und ihre Leichen wurden an Autobahnen gefunden.
FBI ermittelt jetzt gegen Lastwagenfahrer
Eine der Frauen sei nackt in einem Kühlschrank gewesen, von einer anderen sei nur ein Skelett gefunden worden, berichten die Schüler in ihrem Podcast "Mord 101". Sie bezeichneten die Mordopfer als die "sechs Schwestern" und konnten dabei helfen, fünf von ihnen zu identifizieren.
Doch damit nicht genug: Die 15- bis 17-jährigen Nachwuchsdetektive machten auch einen potenziellen Täter aus: Jerry J., der 2015 im Gefängnis gestorben ist. Er war 1985 verurteilt worden, weil er eine Prostituierte erdrosselt hatte. Nach Bekanntwerden des Podcasts gab das Tennessee Büro für Ermittlungen bekannt, den Fall jetzt wieder aufzunehmen und den ehemaligen Lastwagenfahrer als Verdächtigen einzustufen – ohne aber auf die Recherchen der Schüler einzugehen. Lehrer Campell zeigte sich darüber enttäuscht. Seinen Schülern hingegen sei es wichtig gewesen, dass den Opfern endlich Gerechtigkeit zuteilwurde.
- nypost.com: "High schoolers ID possible serial killer in 40-year-old cold case — reveal their findings on true crime podcast" (englisch)
- apple.com: "Murder 101" (englisch)