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Türkei: Aus JVA Euskirchen geflohener Häftling in Istanbul angeschossen


Bericht über "Luxus-Knacki"
Aus Deutschland geflohener Häftling in Istanbul angeschossen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 25.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Blick in eine JVA (Symbolfoto): Der aus Deutschland geflohene Häftling wird seit Weihnachten gesucht.Vergrößern des Bildes
Blick in eine JVA (Symbolfoto): Der aus Deutschland geflohene Häftling wird seit Weihnachten gesucht. (Quelle: Chempic/imago-images-bilder)
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Angeblich fuhr der Rocker-Freund bei Freigängen Rolls Royce und trug eine 195.000-Euro-Uhr, dann türmte er. Jetzt soll ihn in der Türkei eine Kugel getroffen haben.

Ein aus Deutschland geflohener Häftling ist angeblich in der Türkei Opfer eines Schusswaffenangriffs geworden. Die "Bild"-Zeitung veröffentlichte ein unscharfes Foto, das den Mann zeigen soll: Er liegt auf einer Trage, während sich Sanitäter um ihn kümmern.

Laut "Bild" wurde der Mann namens Filipp S. in Istanbul am Unterschenkel von einer Kugel getroffen. Der Schuss sei offenbar gezielt abgefeuert worden, möglicherweise als Warnung. Von einem Insider will die Zeitung erfahren haben, dass S. jemandem viel Geld schulde und dieses trotz mehrfacher Aufforderung bisher nicht zurückgezahlt habe.

Die in Deutschland für den Fall zuständige Staatsanwaltschaft teilte t-online am Donnerstag mit, man habe die Berichterstattung zur Kenntnis genommen: "Wir bemühen uns aktuell um Aufklärung des Sachverhalts."

S. war 2019 wegen Drogenhandels und Körperverletzung zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Weihnachten hatte der 27-Jährige Ausgang, anschließend kam er nicht mehr zurück in die JVA Euskirchen, wo er inhaftiert war, wie auch die Nachrichtenagentur dpa berichtete.

Kontakte zu Ex-"Bandidos"-Boss, der ebenfalls floh

Die "Bild" nennt den Mann in ihren Berichten "Luxus-Knacki" und "Knast-King". Angeblich habe er aus dem Gefängnis heraus weiter mit Drogen gehandelt. Er liebe Designer-Kleidung, sei bei einem Freigang hinter dem Lenkrad eines Rolls Royce fotografiert worden, habe einen Audi Q8 demonstrativ vor der JVA geparkt und eine Uhr für 195.000 Euro am Handgelenk getragen. Wenn er mehrere Tage Ausgang hatte, habe er an einer der teuersten Adressen Kölns bei einem befreundeten Rocker in der Wohnung gelebt.

Laut "Bild" findet sich im Freundeskreis von S. noch ein weiterer hochkarätiger Rocker: Der ehemalige Präsident der Kölner "Bandidos". Auch der hatte in der Justizvollzugsanstalt Euskirchen gesessen, auch er war geflohen und hatte sich ins Ausland abgesetzt.

Rocker-Präsident inzwischen wieder gefangen genommen

Nach einem positiven Drogentest war er im Dezember 2022 durch das Fenster seiner Zelle im offenen Vollzug geklettert und verschwunden. Ende 2023 wurde er jedoch in Spanien wieder gefangen genommen. Inzwischen befindet sich der Ex-"Bandidos"-Boss wieder in Deutschland. Mitte Januar wurde er in Madrid an Kölner Polizeibeamten übergeben. Jetzt sitzt er in Untersuchungshaft, da es zwei neue Haftbefehle gegen ihn gibt. Ermittelt wird wegen zweifacher Anstiftung zum versuchten Mord.

Zum einen soll er laut Staatsanwaltschaft Ende 2018 als "Bandidos"-Präsident als Reaktion auf Schüsse auf ein Café in Köln-Kalk "mehrere ihm nahestehende Personen damit beauftragt (...) haben, auf ein Mitglied einer rivalisierenden Rockervereinigung zu schießen, wobei der Beschuldigte dessen Tod zumindest billigend in Kauf genommen haben soll". Ein Mann überlebte lebensgefährlich verletzt.

Im zweiten Fall soll der Rocker-Präsident im Januar 2019 "andere Personen zu einem versuchten Mord angestiftet haben, nachdem es zunächst in der Kölner Innenstadt zu einem Schusswechsel zwischen dem Beschuldigten und einem Mitglied einer rivalisierenden Rockervereinigung gekommen war." Am Abend desselben Tages wurde mit einer Maschinenpistole auf ein mit elf Gästen besetztes Café in Köln-Mülheim geschossen, wobei niemand verletzt wurde.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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