Fehler beim Ablesen des Zählers Seniorin bekommt Wasserrechnung über 15.000 Euro – und stirbt
Mehr als 15.000 Euro sollte eine Seniorin in Italien für ihr Wasser bezahlen. Die Frau brach zusammen – und starb wenige Wochen später.
"Oma Caterina hat es nicht geschafft": So zitiert die norditalienische Zeitung "Il Secolo XIX" die Familie von Caterina Giovinazzo. Die alte Frau ist tot – knapp drei Wochen, nachdem ihr Wasserversorger ihr eine fehlerhafte Rechnung über mehr als 15.000 Euro geschickt hatte.
Giovinazzo war in ein Krankenhaus in Sanremo eingeliefert worden, nachdem sie beim Anblick ihrer Wasserrechnung zusammengebrochen war. Der Wasserversorger Iren hatte darin eine Forderung von 15.339 Euro gestellt. Auch t-online hatte über den Fall berichtet.
Geld war bereits vom Konto abgebucht
Die Frau hatte nicht nur den Anblick der horrenden Rechnung verkraften müssen, sondern auch die Tatsache, dass eine Rate bereits abgebucht worden war: Giovinazzo bezahlte ihr Wasser per Bankeinzug – was in diesem Fall bedeutete, dass bereits 7.669 Euro von ihrem Konto abgebucht worden waren.
Laut der Zeitung "Il Secolo XIX" habe eine Tochter der alten Frau die Rechnung für den Zeitraum zwischen August und Oktober vorgelesen. Die Rentnerin kollabierte, ein Rettungswagen brachte die Frau ins Krankenhaus. Dort bewerteten Ärzte ihren Zustand schnell als kritisch. Drei Wochen später starb sie auf der Intensivstation des Krankenhauses.
Tatsächlich schuldete Giovinazzo 55 Euro
Familienmitglieder durchforsteten direkt nach Eingang der horrenden Rechnung alte Iren-Rechnungen der Großmutter. Giovinazzo hatte in den Jahren zuvor nie mehr als 65 Euro in einem Zeitraum von drei Monaten gezahlt – und jetzt über 15.000?
Ein Fehler beim Ablesen des Zählers, räumte das Unternehmen schnell ein, es gab eine Entschuldigung. Tatsächlich schuldete die alte Frau Iren gerade einmal 55 Euro. Die Differenz wurde zurück auf ihr Konto überwiesen – doch zu dem Zeitpunkt lag Giovinazzo bereits im Krankenhaus.
Doch die Entschuldigung reicht der Familie nicht. Sie verlangen Aufklärung, notfalls auf dem Rechtsweg. Auch aus der Politik kommt Kritik am Wasserversorger Iren. Davide Gibelli, Bürgermeister von Giovinazzos letztem Wohnort Camporosso, unterstellte dem Unternehmen "eine Reihe von inakzeptablen Nachlässigkeiten": "Sie können zu schrecklichen Ereignissen führen, wie sie Caterina Giovinazzo widerfahren sind." Iren sieht die Verantwortung für den Fehler allerdings nicht bei sich – Schuld trage vielmehr ein Drittanbieter, der den Zähler falsch abgelesen hatte.
- ilsecoloxix.com: "Morta dopo la maxi bolletta, la famiglia minaccia querele" (Italienisch) vom 27. Dezember 2023
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa