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Genua: Italienischer Rabbiner mit Schraubzieher attackiert


Antisemitismus
Italienischer Rabbiner mit Schraubenzieher attackiert und beleidigt

Von t-online, fsa

29.11.2023Lesedauer: 2 Min.
imago 91837008Vergrößern des Bildes
Ein jüdischer Geistlicher trägt eine Kippa (Symbolbild).

Ein Obdachloser greift in Genua einen italienischen Rabbiner mit einem Schraubenzieher an und droht ihm mit dem Tod. Die Polizei schreitet ein.

Am Montag ereignete sich in der italienischen Hafenstadt Genua ein antisemitischer Vorfall: Ein obdachloser Mann bedrohte den Rabbiner Haim Fabrizio Cipriani mit einem Schraubenzieher und beleidigte ihn antisemitisch. Die jüdische Nachrichtenseite "Moked" sowie "La Repubblica" berichten, dass der 52-jährige Italiener durch die schnelle Reaktion der Polizei unverletzt blieb, da diese sofort auf seinen Anruf reagierte.

Der Vorfall ereignete sich laut Medienberichten, als Cipriani mit einer Kippa, der traditionellen religiösen Kopfbedeckung der Juden, unterwegs war. Laut der israelischen Tageszeitung "Jerusalem Post" schrie der Angreifer mit einem Schraubenzieher in der Hand: "Verschwinde, du schmutziger Zionist, sonst mache ich dich auf!" Er forderte ihn dann auf, "nach Israel zu gehen".

Die Polizei von Genua hat den 58-jährigen Tatverdächtigen festgenommen, dem "rassistische Beleidigungen" zur Last gelegt werden.

Solidarität der jüdischen Gemeinden

Der Dachverband der italienischen jüdischen Gemeinden (UCEI) veröffentlichte eine Mitteilung, in der er seine "Solidarität und Nähe” zu Rabbiner Haim Fabrizio Cipriani zum Ausdruck brachte.

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Auch der Europäische Jüdische Kongress (EJC) reagierte bei X (vormals Twitter) auf den Vorfall: "Gemeinsam mit dem Dachverband der italienischen jüdischen Gemeinden (UCEI) bekunden wir unsere volle Solidarität mit dem Rabbiner Haim Fabrizio Cipriani, der gestern Opfer eines antisemitischen Angriffs wurde. Der Rabbiner wurde von einem 58-jährigen Mann beleidigt und mit einem Schraubenzieher mit dem Tod bedroht. Nur weil er Jude ist und beim Gehen auf der Straße eine Kippa trägt."

"Antisemitismus verschärft sich"

Als Reaktion auf Solidaritätsbekundungen der jüdischen Gemeinden drückte Cipriani in einem Facebook-Beitrag nach dem Vorfall seinen Dank und seine Beruhigung aus.

Er äußerte in einer anderen Stellungnahme zu dem Vorfall seine Bedenken über die Verbreitung des Antisemitismus. Laut Cipriani sei es nicht das erste Mal, dass er antisemitische Feindseligkeit erlebt habe. Es seien ihm in der Vergangenheit auch ähnliche Angriffe in Frankreich passiert.

"Als Jude weiß ich, dass solche Situationen auftreten können und sie in letzter Zeit immer wahrscheinlicher werden. In dieser Zeit, nach dem 7. Oktober, hat sich der Antisemitismus verschärft und weltweit verbreitet, auch in Italien", sagte der Rabbiner laut Moked.

Verwendete Quellen
  • Moked.it "Cipriani: Non smetterò di portare la kippah" vom 27. November 2023
  • genova.repubblica.it: "Antisemitismo, un rabbino minacciato con un cacciavite e aggredito verbalmente in centro storico" vom 27. November 2023 (zahlungspflichtig)
  • jpost.com: "Italian Rabbi attacked with screwdriver in antisemitic attack" vom 29. November 2023
  • X (vormals Twitter): Tweet von @eurojewcong
  • Eigene Recherche
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