Hirnfressende Amöbe Zehnjährige stirbt nach tödlicher Infektion
Die zehnjährige Stefania V. war leidenschaftliche und angehende Turnerin. Sie verstarb aber nach einer tödlichen Infektion. Was war der Auslöser?
Im Juni 2023 reiste Stefania V. mit ihrer Familie nach Santa Marta und kam mit einer "hirnfressenden Amöbe" nach dem Familienurlaub in Kolumbien zurück. Plötzlich entwickelte sie Ohrenschmerzen, Fieber und Erbrechen, wie der Sender RTL berichtet. Die Symptome verschwanden nach der Rückkehr vorübergehend, kehrten aber nach zwei Wochen zurück. Stefania verstarb eine Woche später.
Experten gehen davon aus, dass die Krankheit durch die "hirnfressende Amöbe", wissenschaftlich Naegleria fowleri genannt, verursacht wurde. Diese Amöbe kommt vorwiegend in Seen, Teichen und Flüssen vor. Sie gelangt durch die Nase in den Körper und löst eine lebensgefährliche Entzündung von Hirnhaut und Hirngewebe, die Primäre Amöben-Meningoenzephalitis (PAM), aus. Die Krankheit verläuft beim Menschen in 90 Prozent der Fälle tödlich.
Familie zutiefst erschüttert
Stefanias Mutter Tatiana vermutet, dass sich ihre Tochter beim Spielen im Wasser infiziert hat. Die Familie will nun vor ähnlichen Schicksalen warnen. Ein naher Verwandter erklärte in lokalen Medien: "Wir teilen unsere Geschichte, damit andere Kinder und Familien nicht das Gleiche durchmachen müssen wie wir."
Der Hotelleiter, in dessen Hotel Stefania sich mutmaßlich infiziert hat, plant nun laut RTL, die Sicherheitsstandards zu erhöhen.
Weltweit sind laut Experten rund 250 Fälle von PAM bekannt. Es wird aber eine hohe Dunkelziffer vermutet. In den USA haben von 145 Fällen zwischen 1962 und 2018 nur vier Menschen die Infektion überlebt. Laut der britischen Tageszeitung "Guardian" spielt der Klimawandel bei der Verbreitung der hirnfressenden Amöbe in den USA eine Rolle.
- rtl.de: "Beim Schwimmen infiziert: Stefania (10) stirbt durch "hirnfressende Amöbe"
- theguardian.com: "How the climate crisis is fueling the spread of a brain-eating amoeba"