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Italien: Vulkan-Experte warnt vor Supereruption


Geruch von faulen Eiern
Vulkanologe warnt vor Supereruption in Italien

Von t-online, wan

Aktualisiert am 23.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Vulkanismus: Der Boden über den Phlegräischen Feldern (Campi Flegrei) in Süditalien hat sich auf ein nicht gekanntes Niveau angehoben (Archivfoto).Vergrößern des Bildes
Vulkanismus: Der Boden über den Phlegräischen Feldern (Campi Flegrei) in Süditalien hat sich auf ein nicht gekanntes Niveau angehoben (Archivfoto). (Quelle: imago stock&people)

Die Erde nahe Neapel bebt fast täglich, wenn auch leicht. Ein Experte sieht Anzeichen für eine Supereruption – und fordert bessere Rettungspläne.

Die Phlegräischen Felder in Italien sind ein Gebiet mit hoher vulkanischen Aktivität. Und diese hat offenbar zugenommen. Allein am Freitag soll es nach Berichten des "Merkur" 50 Mal gewackelt haben. Zwar sind die Erdstöße nicht so schlimm, dass es zu Schäden kommt. Sie könnten aber Vorboten eines größeren Ereignisses sein.

Insgesamt, so heißt es in dem Bericht, habe die Erde in der Region nahe Neapel in diesem Jahr 2.435 Mal gebebt – im Jahr 2017 registrierten die Behörden noch 120 Erschütterungen. Die meisten werden nur von Seismografen registriert, manchmal werden die Bewohner aber auch wegen eines lauten Grollen wach. In Neapels Vorstädten solle es manchmal nach faulen Eiern riechen: Grund sind die Schwefeldämpfe aus dem Erdboden. Sie sind ein sicht- und riechbares Zeichen dafür, dass es im Boden brodelt. Die Frage ist nur: Wie groß ist der Druck, der sich aufbaut?

10 Mal so stark wie das Beben von Pompeji?

Jetzt warnt ein italienischer Vulkanologe, dass die Lage schlimmer sein könnte als angenommen. Giuseppe Mastrolorenzo, der beim Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia (INGV) arbeitet, sagte laut italienischen Medien, dass die Beben Vorboten einer größeren Eruption sein könnten. Darauf seien aber die bisherigen Rettungspläne nicht ausgerichtet. Es gebe keinen Plan dafür, wie Bewohner zu evakuieren seien, wenn es bereits einen Ausbruch gebe.

Der Forscher kritisiert, dass die Behörden sich zu sehr mit den seismischen Aktivitäten in der Region beschäftigten. Diese seien aber niemals stark gewesen. Er befürchte, dass die derzeitigen Beben zu einer Supereruption führen könnten. Diese wäre zehnmal so stark wie der Ausbruch des Vesuv in Pompeji 79 n. Chr. Man gehe derzeit davon aus, einen Ausbruch bis zu 72 Stunden vorherzusagen. "Das ist eine optimistische Sicht", sagte. Mastrolorenzo laut SkyTG24. Er fordert deswegen neue Fluchtwege, die radial angelegt seien.

Seitens des INGV wird aber abgewiegelt. Es gebe derzeit keine Anzeichen einer unmittelbar bevorstehenden Eruption der Phlegräischen Felder, sagte die Direktorin der Institution, Francesca Bianco gegenüber der Nachrichtenwebseite Italia Virgillio. Man beobachte die Erdstöße, sie seien ein Bradyseismos, ein langsames Erdbeben, das indirekt durch die vulkanischen Aktivitäten verursacht wird – und typisch für die Region ist.

Verwendete Quellen
  • merkur.de: "Endlos-Beben an Italiens Super-Vulkan – Experte warnt vor Mega-Explosion"
  • initaila.virgillio.it: "Super eruzione in arrivo ai Campi Flegrei? Cosa dicono gli esperti" (italienisch)
  • tg24.sky.it: "Terremoti Campi Flegrei, il vulcanologo: "Serve piano emergenza in caso di eruzione" (italienisch)
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