Prozess in Italien 540 Mal geschwänzt: Polizist ging lieber schwimmen
Ein italienischer Polizist ist zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe wegen Fernbleibens vom Dienst verurteilt worden. In vier Jahren fehlte er an 540 Tagen.
Ein 57-jähriger Polizist in Italien hat es mit dem Dolce Vita wohl etwas zu weit getrieben. Der Beamte aus der lombardischen Provinz Varese blieb nämlich öfter dem Dienst fern, um sich stattdessen massieren zu lassen und schwimmen zu gehen. Ein Gericht brummte dem Polizisten, der bereits wegen Betrugs gegen den Staat verurteilt war, jetzt noch eine saftige Geldstrafe auf.
Damit er nicht arbeiten musste, hatte er sich nach italienischen Medienberichten innerhalb von vier Jahren an 540 Tagen krank gemeldet. Der Beamte war im Innendienst der Polizei in Caronno Pertusella in der Lombardei eingesetzt und dort für die Wartungspläne der Polizeifahrzeuge zuständig.
93.000 Euro Geldstrafe
Doch statt das Bett zu hüten, sprang er lieber ins Wasser: Er soll den Berichten zufolge in dieser Zeit sogar an professionellen Schwimmwettbewerben teilgenommen haben. Außerdem sei er wiederholt Teilnehmer an Kursen der italienischen Shiatsu-Vereinigung gewesen.
Das Gericht sah ausreichend Gründe, neben einer Gefängnisstrafe von zwei Jahren auch eine Geldstrafe zu verhängen. Diese wurde auf 93.000 Euro angesetzt. Als Basis wurde unter anderem genommen, dass er alleine 73.000 Euro unrechtmäßig Gehalt erhalten habe und dieses nun zurückzuzahlen sei, berichtete die italienische Nachrichtenseite TGcom24.
- tgcom24.mediaset.it: "Assente per 540 giorni in quattro anni, poliziotto risarcisce lo Stato" (italienisch)