Schiff macht offenbar Lärm Anzeigen wegen LNG-Tanker vor Rügen
Ein LNG-Tanker vor Rügen sorgt für Ärger: Gemeinde- und Tourismusvertreter berichten über Lärm. Mehrere Anzeigen gingen ein.
Der Import von Flüssigerdgas (LNG) vor der Insel Rügen sorgt für Beschwerden über die auf der Insel herrschende Geräuschkulisse. Zur Quelle der Geräusche sagte am Montag ein Sprecher der Firma Deutsche Regas: "Wir gehen fest davon aus, dass es sich dabei um das vor Reede liegende Tankerschiff handelt." Nach Polizeiangaben sind seit dem Wochenende mindestens zehn entsprechende Anzeigen eingegangen. Auch Gemeinde- und Tourismusvertreter berichteten über Lärm, der als Wummern beschrieben wurde.
Die Deutsche Regas betreibt in Lubmin ein Terminal für Flüssigerdgas (LNG). Das LNG wird dazu vor Rügen von großen Tankern angeliefert, auf einen weiteren großen Tanker als Zwischenlager umgeladen und durch kleinere Tanker durch den Greifswalder Bodden nach Lubmin transportiert. Der Tanker "Seapeak Bahrain" ist am Wochenende mit neuem LNG vor Rügen angekommen und lag am Montag vor Binz auf Reede.
Regas in Gespräch mit der Politik
Normalerweise werde versucht, dass die großen Tanker nicht auf Reede gingen, sondern weiter draußen direkt ihr LNG übergeben, sagte der Sprecher der Deutschen Regas. Es gebe allerdings bestimmte Fälle, in denen die Schiffe auch aus zollrechtlichen Gründen auf Reede gingen. Auf den Tankern laufen seiner Aussage nach Aggregate, die unter anderem für einen Gasdruckausgleich sorgen.
Die Deutsche Regas habe keine Handhabe, einfach das Schiff wieder zu verlegen oder den Ankerplatz zu ändern. Man befinde sich aber in Gesprächen mit Politik und Behörden. Eine Option wäre etwa, einen neuen Ankerplatz ausweisen zu lassen.
Auch Beschwerden in Lubmin
Ähnliche Beschwerden hatte es schon im März gegeben, als ein Tanker wegen schlechten Wetters auf Reede gehen musste. Das Thema Lärm beschäftigt die Deutsche Regas auch in Lubmin, wo es Beschwerden einer Nachbargemeinde gab. Hier wurden nach offiziellen Angaben durch Gegenmaßnahmen schon Verbesserungen erzielt.
Nach Vorstellungen des Bundes soll das in Lubmin betriebene Terminal-Schiff nach Mukran verlegt werden und zusammen mit einem weiteren schwimmenden Terminal dort von der Deutschen Regas betrieben werden. Der Shuttle-Verkehr würde damit entfallen. Gegen die geplante Anlage in Mukran gibt es besonders auf der Insel Widerstand, auch unter Verweis auf befürchteten Lärm. Am Montag war aus Regierungskreisen bekannt geworden, dass das Terminal nun kleiner gebaut werden soll als geplant.
- Nachrichtenagentur dpa