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Wien: Kritik an Klimaaktivisten – führte die Straßenblockade zu einem Tod?


Rettungswagen bleibt stecken
Kritik an Klimaaktivisten in Wien – Mann stirbt nach Unfall

Von t-online, lec

Aktualisiert am 12.05.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0202673937Vergrößern des Bildes
Protest der "Letzten Generation" in der österreichischen Hauptstadt Wien: Durch den Klimaprotest blieb ein Rettungswagen im Verkehr stecken. (Quelle: IMAGO/Eibner-Pressefoto/EXPA/Slovencik)

Nicht nur in Deutschland erregen Proteste der "Letzten Generation" Aufmerksamkeit. In Österreich führt ein Vorfall nun zu Kritik an den Klimaaktivisten.

Nach einer Protestaktion in der österreichischen Hauptstadt Wien stehen Klimaaktivisten der "Letzten Generation" in der Kritik. Ein Rettungswagen auf dem Weg zu einem Einsatz in Niederösterreich blieb laut Polizei in einem von den Aktivisten verursachten Stau stecken. Noch bevor der Rettungswagen am Einsatzort eintraf, soll der Patient verstorben sein.

"Es ist genau das passiert, was wir seit Wochen befürchten, ein Mensch hat sein Leben verloren", zitiert die "Wiener Zeitung" die Politikerin Claudia Plakolm von der regierenden ÖVP. Allerdings ist unklar, ob die Blockade zu dem Tod geführt hat. "Ob er tatsächlich gestorben ist, weil der Krankenwagen zu spät kam, muss jetzt ermittelt werden", erklärte die Polizei auf Anfrage von "RTL". Die Aktivisten wurden aufgrund des Vorfalls angezeigt. Ihnen wird "Gefährdung der körperlichen Sicherheit" vorgeworfen.

Nach Angaben der Wiener Berufsrettung war der Rettungswagen wegen einer Reanimation gerufen worden und konnte erst passieren, nachdem die Polizei die Straßenblockade aufgelöst hatte. Allerdings wurde der Mann noch von Einsatzkräften eines Rettungshubschraubers versorgt, welcher vor dem Rettungswagen am Unglücksort eingetroffen war.

"Letzte Generation" spricht von "Fehler"

Am Mittwoch sagte ein Sprecher der "Letzten Generation", Florian Wagner, dass "ein Fehler passiert" sei: Man habe aufgrund der Hektik vor der Aktion nicht in der Leitstelle der Rettung angerufen und über den Protest informiert – so wie sonst üblich. Zuvor hatte die "Letzte Generation" die Vorwürfe allerdings dementiert, "weit und breit" sei "kein Rettungsfahrzeug in Sicht" gewesen, so Sonnenbaum.

Am Donnerstag folgte eine weitere Stellungnahme der Klimaaktivisten: Die Vorwürfe hätten sich "als haltlos erwiesen". Man habe wie bei jedem ihrer Proteste eine Fahrspur freigelassen, damit im Ernstfall Rettungskräfte passieren können. Außerdem habe es keine Anzeichen eines Notfalls gegeben, ebenso wenig hätten die Polizei oder Autofahrer vor Ort auf einen Rettungswagen aufmerksam gemacht, hieß es in der Mitteilung der "Letzten Generation".

Ähnlicher Vorfall in Berlin

Der Fall in Wien erinnert an einen Vorfall in Berlin im Herbst vergangenen Jahres. Dort wurde eine Radfahrerin von einem Betonmischer erfasst, Rettungskräfte gerieten durch eine Protestaktion der "Letzten Generation" in Verzug. Die Radfahrerin starb einige Tage später. In dem Fall tragen die Klimaaktivisten keine Verantwortung für den Tod der 44-Jährigen, so die Berliner Staatsanwaltschaft. Hier lesen Sie mehr dazu.

Wie in Deutschland kleben sich Aktivisten der "Letzten Generation" auch in Österreich immer wieder auf dem Asphalt fest und hindern dadurch Autofahrerinnen und Autofahrer an der Weiterfahrt. Laut den Aktivisten soll dadurch auf den Klimawandel aufmerksam gemacht werden und die jeweiligen Regierungen zu einer strengeren Klimapolitik bewogen werden. Die Form des Protests erntet immer wieder heftige Kritik.

Verwendete Quellen
  • fr.de: "Rettungswagen behindert: Mann stirbt während Klimastreik – "Letzte Generation" räumt Fehler ein"
  • rtl.de: "Klima-Kleber blockieren Krankenwagen: Patient tot!"
  • wienerzeitung.at: "Kritik nach Blockade von Rettungswagen"
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