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Nach Tod eines Joggers in Norditalien: Bärin Gaia eingefangen – neue Details


Getöteter Jogger
Bärin aus Norditalien eingefangen – weitere Tiere im Visier

Von dpa
Aktualisiert am 18.04.2023Lesedauer: 2 Min.
urn:newsml:dpa.com:20090101:230418-99-354363Vergrößern des Bildes
Die Provinz Trentino will die Bärenzahl in Norditalien aus Sicherheitsgründen halbieren (Archivbild). (Quelle: -)

Nach dem Tod eines 26-jährigen Joggers durch eine Bärin ist diese gefangen worden. Nun ist unklar, wie es mit Gaia weitergehen soll.

Nach der tödlichen Attacke auf einen Jogger in Norditalien wurde die wildlebende Bärin JJ4 nach Angaben der Provinz Trentino eingefangen. Das Tier sei in der Nacht in der Gegend rund um die Wälder des Gebiets gefunden worden, wie die Provinz am Dienstagmorgen mitteilte.

Am Dienstagnachmittag sagte der Regionalpräsident von Trentino-Südtirol, Maurizio Fugatti, das Tier sei mithilfe einer großen Rohrfalle gefasst und für den anschließenden Transport in ein Wildreservat vorbereitet worden. "Der Fang von JJ4 sorgt nun für mehr Ruhe und Sicherheit in dem Gebiet."

Gegen 23 Uhr gelang den Einsatzkräften im Val Meledrio, einem Verbindungstal nahe dem Val di Sole in der norditalienischen Provinz Trentino, demnach der Fang. Bei der Bärin waren den Angaben zufolge insgesamt drei ungefähr zwei Jahre alte Jungen. Zwei der drei Jungen gerieten mit in die Rohrfalle, wurden jedoch wenig später freigelassen. Die Jungen seien bereits entwöhnt und vollständig unabhängig und deswegen von JJ4 getrennt worden, versicherte der in der Region für den Katastrophenschutz zuständige Raffaele de Col.

Die Bärin hatte einen 26-jährigen Jogger attackiert

Die Bärin wurde anschließend in einem mit Strom gesicherten Gehege des Tierpflegezentrums Casteller in der Provinz Trentino untergebracht, wo sich bereits M49, ein weiterer "Problembär", befindet. In der bergigen und bewaldeten Gegend sind neben Bären zudem Luchse und Wölfe heimisch. Fugatti sagte, nach dem Fang von JJ4 würde die Suche nach zwei weiteren "gefährlichen Bären", MJ5 und M62, weitergehen. Die Gefahr vor Bären in der Gegend ist nach seinen Worten daher noch nicht vollständig gebannt.

Ein 26-jähriger Jogger wurde Anfang April in der Trentiner Gemeinde Caldes in einem bei Wanderern und Touristen beliebten Tal (Val di Sole) von der Bärin attackiert und getötet. Ein DNA-Abgleich bestätigte dies. Es handelt sich bei JJ4, auch Gaia genannt, um die Schwester des 2006 in Bayern erschossenen "Problembären" Bruno.

Tierschutz gegen Abschussbefehl des Bären

Die Provinz hatte daraufhin einen Abschussbefehl für JJ4 angeordnet, um die "öffentliche Sicherheit zu wahren". Das Verwaltungsgericht in Trient setzte den Befehl jedoch in der vergangenen Woche aus. Tierschutzorganisationen hatten gegen den Befehl Berufung eingelegt.

In Italien hat sich seit dem Tod des Trentiner Joggers die Debatte um das Zusammenleben von Bär und Mensch zugespitzt. Die Provinz will etwa die Bärenzahl in dem norditalienischen Gebiet halbieren. Sie plädierte zudem für die Tötung aggressiver Bären. Zuletzt machten sich laut Medienberichten auch verschiedene Bürgermeister aus der Region um das Val di Sole für ein hartes Durchgreifen stark.

Tierschützer kritisieren hingegen die Pläne und plädieren für die Einrichtung von Wildtierkorridoren oder die Sensibilisierung der Bevölkerung im Umgang mit wilden Tieren.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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