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Tödlicher Unfall in Bad Langensalza | Betrunkener 34-Jähriger saß am Steuer


"Können nicht fassen, was passiert ist"
Unfall mit sieben Toten – betrunkener 34-Jähriger saß am Steuer

Von dpa
Aktualisiert am 05.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Bad Langensalza in Thüringen: Sieben Menschen starben bei dem schweren Unfall.Vergrößern des Bildes
Bad Langensalza in Thüringen: Sieben Menschen starben bei dem schweren Unfall. (Quelle: Silvio Dietzel)
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Nach dem tragischen Unfall mit sieben Toten in Thüringen ist die Trauer groß. Die Ermittler sind sich inzwischen sicher, wer die Kollision verursachte.

Der mutmaßliche Verursacher des schweren Unfalls mit sieben Toten in Thüringen ist ein 34-Jähriger. Nach den bisherigen Ermittlungen sei nunmehr "gesichert" davon auszugehen, dass der bei dem Crash lebensgefährlich verletzte Mann das Auto lenkte, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Ulf Walther, der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. Dies habe die Auswertung von Spuren und die Befragung von Zeugen ergeben.

Bislang war er als Beifahrer vermutet worden und ein 45-jähriger, der schwer verletzt wurde, als Fahrer. Gesichert ist laut Staatsanwaltschaft, dass beide Männer unter erheblichem Alkoholeinfluss standen und zum Unfallzeitpunkt keinen Führerschein besaßen. Der Jüngere schwebt den Angaben nach weiter in Lebensgefahr und konnte noch nicht vernommen werden.

Autos fingen schnell Feuer

Bei dem Unfall war am Samstag auf der Ortsumgehung von Bad Langensalza ein Auto in den Gegenverkehr geraten und mit zwei Wagen zusammengeprallt. Diese gingen sofort in Flammen auf und brannten aus. Zur Aufklärung der genauen Unfallumstände warten die Ermittler derzeit noch auf die Ergebnisse eines Gutachtens. Es soll laut Staatsanwaltschaft auch klären, warum die beiden Autos im Gegenverkehr so schnell Feuer fingen. Derzeit wird vermutet, dass durch ausgelaufenes Benzin und Funkenflug ein hochexplosives Gemisch entstand. Die Ermittlungen dauerten aber noch an, sagte Walther.

Die Trauer um die Opfer ist in Thüringen groß. In einer ökumenischen Andacht versammelten sich am Mittwochabend mehrere hundert Menschen in und vor der Divi-Blasii-Kirche in Mühlhausen. Fünf der tödlich Verunglückten waren erst 19 Jahre alt.

Der evangelische Landesbischof Friedrich Kramer sagte, nach dem schrecklichen Unfall blieben Verzweiflung, Wut, Gelähmtheit und Sprachlosigkeit. "Wir spüren die große Leere, den großen Verlust, aber wir stehen zusammen", richtete der Landesbischof Worte des Trostes an die Angehörigen und Familien in dem vollen Gotteshaus. Auch Freunde, Ersthelfer, Feuerwehrleute und Polizisten waren zu der Andacht gekommen. Jugendliche entzündeten für jeden Toten eine Kerze und legten Steine ab. Im Anschluss standen Seelsorger bereit.

"Uns fehlen die Worte"

"Wir sind hier, weil wir nicht fassen können, was passiert ist", sagte der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Mühlhausen, Andreas Piontek. Die Gedanken kreisten um das Unfassbare. "Uns fehlen die Worte, die den Schmerz und die Trauer ausdrücken."

Bereits am Dienstagabend hatten sich in der Innenstadt von Mühlhausen hunderte Menschen versammelt. Sie legten Kerzen und Blumen nieder und stellten Fotos der Unfallopfer auf.

Auch im Internet ist die Anteilnahme ungebrochen. Auf einer Gedenkseite kondolierten bereits zahlreiche Menschen. Zudem gibt es einen Spendenaufruf zur finanziellen Unterstützung der Familien der fünf toten 19-Jährigen bei den Beerdigungskosten. Bislang wurden den Angaben zufolge knapp 13.500 Euro gesammelt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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