"Instrument der Unterdrückung" Amnesty: Rund 100 Hinrichtungen im Januar und Februar im Iran
Seit Beginn des Jahres 2023 wurden im Iran etwa 100 Todesurteile vollstreckt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl laut Berichten deutlich angestiegen.
In den ersten beiden Monaten des Jahres sind im Iran nach Informationen der Menschenrechtsorganisation Amnesty International fast 100 Menschen hingerichtet worden. Die Behörden hätten alleine im Januar und Februar mindestens 94 Todesurteilte vollstreckt, berichtete die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag.
Nach Recherchen der Menschenrechtsorganisation Abdorrahman Boroumand Center mit Sitz in den USA und von Amnesty sei die Zahl der Exekutionen im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Die Organisationen verzeichneten auch Fälle "schrecklicher sexueller Gewalt und anderer Foltervorwürfe".
Todesstrafe durch Erhängen
Amnesty wirft den Behörden im Iran vor, die Todesstrafe als "Instrument der Unterdrückung" ethnischer Minderheiten einzusetzen. Im Januar und Februar wurden demnach mindestens ein iranischer Araber, 14 Kurden und 13 Angehörige der ethnischen Minderheit der Belutschen hingerichtet. Todesstrafen werden im Iran in der Regel durch Erhängen vollstreckt.
Menschenrechtler kritisieren seit Jahren die Anwendung der Todesstrafe im Iran. Offizielle Zahlen zu Hinrichtungen gibt es nicht. Im Iran wurden 2022 im ersten Halbjahr nach Angaben von Amnesty International mindestens 250 Menschen hingerichtet, vor allem wegen Drogendelikten. Der Iran exekutierte auch vier Teilnehmer der jüngsten Protestwelle.
- Nachrichtenagentur dpa