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USA | Pentagon bestätigt: Erneut Flugobjekt vom Himmel geschossen


Über Huronsee
USA schießen erneut Flugobjekt ab

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 13.02.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein US-Kampfflugzeug vom Typ F-16 (Symbolbild): US-Präsident Joe Biden hat den Abschuss eines unbekannten Flugobjektes angeordnet.Vergrößern des Bildes
Ein US-Kampfflugzeug vom Typ F-16 (Symbolbild): US-Präsident Joe Biden hat erneut den Abschuss eines unbekannten Flugobjektes angeordnet. (Quelle: Harald Tittel/dpa)

Der vierte Vorfall innerhalb weniger Tage: Die USA haben erneut ein Flugobjekt vom Himmel geholt.

Das US-Verteidigungsministerium hat den Abschuss eines weiteren nicht identifizierten Flugobjektes im Bundesstaat Michigan bestätigt. Der Vorfall habe sich am Sonntag über dem Huronsee, der im Grenzgebiet zwischen den USA und Kanada liegt, ereignet, teilte das Pentagon in Washington mit. Präsident Joe Biden habe die Anweisung zum Abschuss gegeben. Zuvor hatten US-Medien von einem Abschuss berichtet.

Das Objekt sei in einer Höhe von etwa sechs Kilometern unterwegs gewesen. Flugbahn und Flughöhe hätten Anlass zur Sorge gegeben, dass das Objekt eine Gefahr für die zivile Luftfahrt darstellen könnte. Auch potenzielle Überwachungsmöglichkeiten des Objekts hätten ein Risiko dargestellt.

Angaben dazu, woher der Flugkörper stammte und was er zum Ziel hatte, machte das Pentagon zunächst nicht. Mysteriöse Flugobjekte über Nordamerika geben den USA und der Welt seit Tagen Rätsel auf.

Ein Kampfjet vom Typ F-16 habe das Flugobjekt vom Himmel geholt, hieß es weiter aus dem Pentagon. Der Abschuss über dem See habe es erlaubt, Auswirkungen für Menschen am Boden zu vermeiden und gleichzeitig die Chancen für eine Trümmerbergung zu verbessern. Das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad habe das Flugobjekt am Sonntagmorgen entdeckt und es visuell sowie per Radar verfolgt. Die Überreste sollten nun geborgen werden, um mehr zu erfahren.

Bergung soll Aufschluss geben

US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte abgeschossen: eines vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska, das andere über dem Norden Kanadas. Bislang ist unklar, um was für Objekte genau es sich handelte, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten. Die Bergung von Überresten der Flugobjekte soll Aufschluss geben.

Eine Woche zuvor hatte die US-Luftwaffe vor der Küste des Bundesstaates South Carolina einen mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon vom Himmel geholt. Es war zunächst offen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen gibt.

Die US-Regierung wirft China vor, es habe mit dem Beobachtungsballon Militäreinrichtungen ausspionieren wollen. Peking sprach dagegen von einem zivilen Forschungsballon, der vom Kurs abgekommen sei, und bezeichnete den Abschuss als "Überreaktion". Der Vorfall sorgte für weitere Spannungen im ohnehin belasteten Verhältnis beider Länder – auch weil die USA China beschuldigen, mit Ballons dieser Art ein großes internationales Überwachungsprogramm zu betreiben, mit dem sie mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ins Visier genommen hätten.

"Zylindrische Form"

Die Flugobjekte über Alaska und Kanada waren nach offiziellen Angaben in rund zwölf Kilometern Höhe unterwegs. Beide sollen unbemannt gewesen sein und eine "zylindrische Form" gehabt haben. Der demokratische Mehrheitsführer im Senat, Chuck Schumer, sagte am Sonntag dem Sender ABC unter Berufung auf den Nationalen Sicherheitsrat, derzeit gehe man davon aus, dass die beiden am Freitag und Samstag abgeschossenen Objekte ebenfalls Ballons seien, "aber viel kleiner als der erste", der aus China kam.

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Dass das US-Militär nun zum vierten Mal innerhalb weniger Tage mit Gewalt Flugobjekte vom Himmel holen musste, sorgt für zunehmende Unruhe. Der republikanische Kongressabgeordnete Jack Bergmann aus dem Bundesstaat Michigan, in dem sich der Huronsee teilweise erstreckt, schrieb auf Twitter: "Ich begrüße das entschlossene Handeln unserer Kampfpiloten." Er mahnte aber zugleich: "Das amerikanische Volk verdient weit mehr Antworten, als wir haben."

Das Fehlen an belastbaren Informationen zu Herkunft und Hintergrund der Flugobjekte gibt Raum für Mutmaßungen aller Art. Der demokratische Abgeordnete Jim Himes sagte am Sonntag dem Sender NBC, in sozialen Medien werde wild über eine Invasion von Aliens oder weitere Aktionen der Chinesen spekuliert. Das sei nicht hilfreich. Auch Himes forderte, es müssten dringend mehr Informationen her.

China bereitet angeblich ebenfalls Abschuss vor

Am Sonntag wurde außerdem bekannt, dass China angeblich ebenfalls den Abschuss eines unbekannten Flugobjekts vorbereite. Wie die Tageszeitung "Global Times" unter Berufung auf eine örtliche Schifffahrtsbehörde berichtete, wurde das rätselhafte Flugobjekt am Sonntag vor den Gewässern der bezirksfreien Stadt Rizhao in der Provinz Shandong gesichtet. Anliegende Fischer wurden in einer Nachricht dazu aufgefordert, besondere Acht auf ihre Sicherheit zu geben. Zunächst gab es keine weiteren Informationen dazu, um was für ein Flugobjekt es sich handelte.

Verwendete Quellen
  • twitter.de: Profil von @idreesali114
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen AFP und dpa
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