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Ukraine-Krieg: Menschenhandel seit Kriegsbeginn drastisch gestiegen


Besonders Schwangere gefährdet
Menschenhandel seit Ukraine-Krieg deutlich gestiegen

Von dpa
Aktualisiert am 09.01.2023Lesedauer: 1 Min.
Ukrainische Flüchtlinge steigen am Bahnhof von Przemyśl in einen Zug, der sie weiter nach Westen bringen soll: Besonders Frauen und Kinder laufen Gefahr, Opfer von Menschenhandel zu werden.Vergrößern des Bildes
Ukrainische Flüchtlinge steigen am Bahnhof im polnischen Przemyśl in einen Zug, der sie nach Westen bringen soll: Der Menschenhandel hat zugenommen. (Quelle: Hector Adolfo Quintanar Perez/ZUMA Press Wire/dpa-bilder)
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Immer mehr Kriminelle sind infolge von Fluchtbewegungen tätig, warnt die OSZE. Teils fingen sie Menschen direkt an der Grenze ab.

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) warnt davor, dass seit Beginn des Kriegs in der Ukraine der Menschenhandel dramatisch angestiegen sei. "Die weltweite Online-Suche nach sexuellen Dienstleistungen und pornografischen Darstellungen durch ukrainische Frauen und Kinder hat seit Beginn des Krieges um bis zu 600 Prozent zugenommen", sagte OSZE-Generalsekretärin Helga Schmid im Interview mit der Zeitung "Welt" am Montag.

"Auch der Handel mit schwangeren Frauen ist seit Beginn des Krieges deutlich gestiegen", sagte sie weiter. Die Opfer von Sexualdelikten würden im Netz mit falschen Versprechungen geködert, in privaten Unterkünften in Aufnahmeländern missbraucht oder aber direkt an der Grenze von verdeckt arbeitenden Menschenhändlern abgefangen.

"Häufig ist die organisierte Kriminalität im Spiel", so Schmid. "Diese skrupellosen Kriminellen treffen dann auf Menschen, die hilfsbedürftig sind, Geld verdienen müssen, die Sprache im neuen Land nicht sprechen und häufig auch vom Krieg traumatisiert sind."

Nur ein Bruchteil der Fälle wird strafrechtlich verfolgt

Der Generalsekretärin zufolge nimmt außerdem der Menschenhandel weltweit weiter zu. Die OSZE gehe mittlerweile von 25 bis 27 Millionen Opfern pro Jahr aus. Dabei sei die Aufklärungsrate sehr gering. Nur 10.000 Fälle jährlich landen ihr zufolge bei den Strafverfolgungsbehörden.

Und auch viele Opfer bleiben unbekannt. Weniger als ein Prozent der betroffenen Menschen könne überhaupt identifiziert werden, sagte Schmid der Zeitung. "Es gibt also bei Menschenhandel weitgehend Straffreiheit für die Täter."

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