Haltbarkeitsdatum abgelaufen Bund will Millionen Masken verbrennen
Einige haben Qualitätsmängel, andere sind abgelaufen: Fast 800 Millionen Masken will der Bund verbrennen.
Der Bund will massenhaft Masken verbrennen, die er während der Anfangsphase der Corona-Pandemie erworben hat. Dazu seien bereits erste Ausschreibungen angelaufen, teilt das Bundesgesundheitsministerium dem "Spiegel" mit. Betroffen sind laut einem Sprecher derzeit rund 730 Millionen OP-Masken und 60 Millionen FFP2- oder ähnliche Halbmasken.
Sie würden nicht mehr ausgegeben, weil das Haltbarkeitsdatum abgelaufen sei. Zudem seien rund 20 Prozent der seit März 2020 beschafften Masken wegen Qualitätsmängeln für die Auslieferung gesperrt.
Spahn wegen "massiver Überbeschaffung" gerügt
Der damalige Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte zu Beginn der Pandemie rund 5,8 Milliarden Masken für sechs Milliarden Euro gekauft; er wurde später vom Bundesrechnungshof wegen "massiver Überbeschaffung" gerügt. Zu den 60 Millionen nun abgelaufenen Halbmasken gehören auch solche, die nach einem umstrittenen, vom Ministerium abgespeckten Standard geprüft wurden.
Die SPD warf Spahn in der Großen Koalition vor, solche sogenannten CPI-Masken an bedürftige Gruppen wie ältere Menschen ausgegeben zu haben. In einem Kompromiss hatte man sich geeinigt, CPI-Masken zwar in der Nationalen Notreserve einzulagern, sie aber nicht zu verteilen, sondern bis zum Verfallsdatum dort aufzubewahren.
- Spiegel-Vorabmeldung vom 7. Oktober