Nach Bluttat von Southport Rechtsextreme Proteste erreichen Downing Street
Nach der Messerattacke auf Kinder im britischen Southport gibt es erneut Proteste. Dieses Mal versammelten sich Rechtsextreme in der Nähe des Regierungssitzes in London.
Nach der tödlichen Messerattacke in Southport ist ein Protest britischer Ultranationalisten nahe dem Regierungssitz Downing Street eskaliert. Auf TV-Bildern war zu sehen, wie es zu Handgemengen zwischen Rechten und der Polizei kam. Medienberichten zufolge warfen Randalierer Flaschen und Dosen, aber auch Feuerwerkskörper gegen den Zaun zur Downing Street.
Mehr als 100 Menschen wurden bei Ausschreitungen britischer Ultranationalisten festgenommen worden. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, gab es einen Angriff auf einen Sanitäter, zudem wurden Beamte leicht verletzt und es kam zu Verstößen gegen die Auflagen des geplanten Protests.
Die Protestaktion stand unter dem Motto "Enough is enough" (Genug ist genug). Teilnehmer riefen "Rule Britannia" und forderten in Sprechchören, die Einreise irregulärer Migranten zu stoppen.
17-jähriger Tatverdächtiger angeklagt
Rechtsextreme werfen den Behörden vor, die Wahrheit über die Herkunft des mutmaßlichen Täters von Southport zu vertuschen. Falschnachrichten hatten das Gerücht in Umlauf gebracht, es handele sich um einen irregulär eingereisten muslimischen Asylbewerber. Laut Polizei steht aber ein 17-Jähriger unter Mordverdacht, der in Großbritannien geboren wurde. Er soll am Montag drei Mädchen erstochen und acht weitere Kinder sowie zwei Erwachsene teils schwer verletzt haben. Der Tatverdächtige wurde inzwischen wegen dreifachen Mordes und zehnfachen versuchten Mordes angeklagt, wie die Polizei mitteilte.
In Southport nördlich von Liverpool hatten am Dienstagabend nach einer friedlichen Mahnwache etwa 200 bis 300 Rechtsradikale randaliert und die Polizei attackiert. Dabei wurden 53 Beamte verletzt, 8 davon schwer.
- Nachrichtenagentur dpa