Kriminalität Mutmaßliche Millionendiebin aus Bremen hat sich gestellt
Eine Bremerin soll 2021 rund 8,2 Millionen Euro gestohlen haben. Nun hat sich die Verdächtige gestellt. Doch viele Fragen sind noch offen.
Noch ist der Fall ein Rätsel: Rund 8,2 Millionen Euro soll eine Angestellte aus dem Gebäude einer Bremer Geldtransportfirma geschmuggelt haben. Das Geld soll die Frau in einem Container versteckt haben, den sie mit Pappe als Altpapiercontainer getarnt habe.
Die Verdächtige entkam ins Ausland. Nahezu drei Jahre liegt die Tat zurück. Am Dienstag hat der Fall eine Wendung erhalten: Die inzwischen 31 Jahre alte mutmaßliche Millionendiebin hat sich gestellt.
Verhaftet wurde die Frau, die aus der Türkei einreiste, von Polizisten am Bremer Flughafen, wie die Ermittler am Mittwoch mitteilten. Über ihren Anwalt hatte die Verdächtige die Rückkehr nach Deutschland angemeldet. Nach der Ankunft wurde sie einem Richter vorgeführt. Inzwischen sitzt sie in Untersuchungshaft. Der Staatsanwaltschaft zufolge hat sie angekündigt, sich einzulassen.
Hintermänner vermutet
Vor rund drei Jahren fiel der Millionendiebstahl zunächst nicht auf. Entwendet wurde das Geld am 21. Mai 2021 - an einem Freitag vor dem Pfingstwochenende. Erst am Dienstag darauf wurde bemerkt, dass Geld fehlt. Das öffentliche Interesse an dem Diebstahl, der an Filme wie die der "Ocean"s"-Reihe erinnert, war danach groß.
Während die mutmaßliche Diebin sich noch auf der Flucht befand, begann im Dezember 2021 am Landgericht Bremen die Aufarbeitung. Vor Gericht stand eine Komplizin. Die damals 24 Jahre alte Frau soll unter anderem geholfen haben, die Flucht der mutmaßlichen Diebin zu organisieren. Wegen Beihilfe zum Diebstahl verurteilte das Gericht die Angeklagte zu drei Jahren Gefängnis.
Gegen das Urteil legte die Angeklagte Revision ein. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil auf - allerdings nur hinsichtlich der Strafhöhe, wie das Landgericht mitteilte. Der Fall wurde an das Landgericht zurückverwiesen. Ein neuer Hauptverhandlungstermin steht bislang nicht fest.
Nicht geklärt ist, ob es in dem Fall Hintermänner gibt. Anzeichen dafür gibt es. So berichteten rbb24 Recherche und Report München, dass ein Kontakt des Miri-Clans der Verdächtigen geholfen haben soll, in die Türkei zu fliehen.
In dem Prozess, der im Dezember 2021 begann, sagte ein Zeuge, dass er Hinweise habe, dass die mögliche Diebin ein schlechtes Umfeld gehabt habe. Am Tag vor der Tat habe die Frau ihm Verletzungen gezeigt. Angeblich stammten die Prellungen und Quetschungen von einem Sturz. Der Zeuge schloss nicht aus, dass sie geschlagen wurde.
- Nachrichtenagentur dpa