Nach Geständnis Prostituierte prellt Freier um Millionen – Haft
Er dachte, sie liebt ihn, dabei hatte sie ihn nur geprellt. Nun wurde eine Prostituierte zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Weil sie einen Freier um 1,8 Millionen Euro prellte, soll eine Prostituierte aus Baden-Württemberg für viereinhalb Jahre ins Gefängnis. Das Landgericht Heidelberg sprach Camelia R. am Mittwoch wegen Betrugs schuldig, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Der vermögende Mann hatte die Frau als Prostituierte aufgesucht und sich in sie verliebt. Die 1992 geborene Frau soll ihm vorgespielt haben, diese Gefühle zu erwidern. In fast 60 Fällen im Zeitraum von Dezember 2022 bis Mai 2023 habe das Opfer der heute 31-Jährigen Beträge in bar gegeben oder überwiesen – in der Hoffnung, dass die Frau seine Gefühle erwidere.
Der Prozess begann am 7. März. An dem Tag hatte die Prostituierte den millionenschweren Betrug gestanden. Die Verteidigung verlas dabei eine schriftliche Erklärung der Verurteilten.
Mann verliebte sich in Prostituierte
Kennengelernt hatten die beiden sich den Angaben nach im Jahr 2021 im Frankfurter Rotlichtmilieu. Im Verlauf weiterer Treffen habe sich die Prostituierte das Vertrauen des Freiers erschlichen. Daher habe der in Heidelberg wohnende Geschädigte (Jahrgang 1964) ihr ein Darlehen in Höhe von 10.000 Euro gewährt, um sich von angeblichen Schwierigkeiten mit Zuhältern und anderen Schuldner zu befreien. Die Rückzahlung nebst vereinbarten Zinsen sei die mutmaßliche Betrügerin jedoch schuldig geblieben.
Zu diesem Zeitpunkt habe er sich von ihr nicht unter Druck gesetzt gefühlt, sagte der Mann als Zeuge aus. Der persönliche Kontakt sei ihm das Geld wert gewesen. "Eine schöne Frau unterhält sich mit mir, das fand ich toll", sagte er. "Ich konnte es mir leisten und dachte, da helfe ich jetzt." Später habe sich dann über die käufliche Liebe hinweg mehr entwickelt und sie habe ihm das Gefühl gegeben, eine Liebesbeziehung eingehen zu wollen. "Sie hat mich geküsst", gab er an. Dies sei für ihn ein Zeichen der Zuneigung gewesen.
- Nachrichtenagentur AFP und dpa