"War wohl eine Mutprobe" Ortsschild von Killer gestohlen – zum dritten Mal
Bei einem solchen Ortsnamen kann ein Dieb wohl nicht widerstehen: Im baden-württembergischen Killer ist erneut das Schild am Ortseingang gestohlen worden. Der Ortsvorsteher hat einen Verdacht.
Es scheint eine Art Trophäe zu sein: Zum dritten Mal in diesem Jahr haben Diebe das Ortsschild der Gemeinde Killer auf der schwäbischen Alb gestohlen. Ortsvorsteher Gerd Schäfer ist also Kummer gewohnt. "Der Humor ist an der Grenze", sagt Schäfer. Diesmal könnten es Jugendliche aus Nachbardörfern gewesen sein. "Es war wohl eine Mutprobe oder ein Scherz."
Vier Verdächtige seien am Freitagabend gegen 20 Uhr mit ihren Mofas ohne Licht von Autofahrern gesehen worden. Einer der Fahrer hatte das gelbe Schild zwischen die Beine geklemmt. Zwar seien die jungen Leute getürmt, bevor er und die Polizei vor Ort waren. Aber die Zeugen hätten Teile der Nummernschilder notiert.
Schäfer will nun Anfang der Woche ins Gemeindeblatt schreiben, dass die Diebe das Ortsschild ohne Bestrafung bis nächsten Freitag zurückgeben können. Sonst muss er Anzeige gegen Unbekannt wegen Diebstahl öffentlichen Eigentums erstatten. Das Schild, das an drei Ortsausfahrten steht, ist schon seit vielen Jahren begehrtes Diebesgut. Es nütze auch nichts, es noch besser zu sichern oder zu verankern. "Das haben wir schon versucht. Das hat nur dazu geführt, dass die Diebe das Schild mitsamt dem Pfosten mitgenommen haben", erzählte der Ortsvorsteher.
Schilder kosten bis zu 500 Euro
Die Schilder kosteten 400 bis 500 Euro pro Stück. Da es sich aber um eine Landstraße handelt, kümmere sich die Straßenmeisterei um Ersatz und übernehme auch die Kosten. "Wir kommen mit einem blauen Auge davon", findet Schäfer. Es sei aber an der Zeit zu überlegen, ob man die begehrten Schilder nicht im Internet anbieten könne. Killer ist übrigens ein Ortsteil von Burladingen im Zollernalbkreis und hat gut 600 Einwohner. Der Name leitet sich nach Angaben der Gemeinde von Kirchweiler ab, was in der alemannischen Mundart Kilchwilari hieß. Daraus wurde im Laufe der Jahrhunderte erst Kilwilar, Killar und schließlich Killer.
Auch andere Ortsschilder sind heiß begehrt – etwa das des österreichischen Orts Fucking. Durch einen Hype in den sozialen Medien wollten sich zahlreiche Menschen mit der Ortstafel ablichten, mehrfach wurde das Schild gestohlen. Die Bewohner fühlten sich so gestört, dass sie Fucking zu Jahresbeginn in Fugging umbenannten.
- Nachrichtenagentur dpa