"Porträt einer Dame" Wertvolles Rubens-Gemälde unter Staubschicht wiederentdeckt
Ein altes Gemälde verstaubte fast 140 Jahre in einer Familiensammlung. Nun stellt es sich als Werk des Altmeisters Rubens heraus. Es ist vermutlich Millionen wert.
139 Jahre lang schlummerte das Frauenbildnis in einer Familiensammlung, jetzt könnte es bei einer Versteigerung Millionen einbringen. Experten des traditionsreichen Auktionshauses Sotheby's in London haben ein verstaubtes Gemälde nach eigenen Angaben als echten Rubens identifiziert – also als Werk des flämischen Altmeisters Peter Paul Rubens (1577-1640).
Verkäufer erstand es für 65.000 Pfund
Das "Porträt einer Dame" aus dem 17. Jahrhundert soll am 29. Juli versteigert werden, wie die britische Nachrichtenagentur PA an diesem Montag weiter berichtete. Die Experten von Sotheby's schätzen demnach den Wert auf 2,76 bis 3,86 Millionen Euro.
Für den anonymen Verkäufer würde das einen satten Gewinn bedeuten: Er hatte das Gemälde selbst 2017 für 65.000 Pfund erstanden. Vorher war es 139 Jahre lang in einer Familiensammlung gewesen. Zu dem Zeitpunkt war man davon ausgegangen, dass das Bild zwar aus der Werkstatt des Barockmalers Rubens stammt, aber von einem seiner Assistenten gemalt wurde.
Änderungen sollen Echtheit beweisen
Die Experten von Sotheby's stellten nun aber fest, dass es tatsächlich vom Meister selbst sein müsse. Es sei ziemlich schmutzig gewesen und mit dem Staub von hundert Jahren bedeckt gewesen, sagte Andrew Fletcher, Chef der Abteilung für Altmeister-Gemälde bei Sotheby's. Darunter sei dann dieser "ziemlich wundervolle" Rubens zum Vorschein gekommen.
Die Echtheit beweisen laut Fletcher zum Beispiel Änderungen im Bild, die der Künstler während des Malens gemacht haben musste. So seien etwa der Hintergrund überarbeitet und die Schultern der Frau nachträglich breiter gemacht worden. Laut Fletcher war das Gemälde bereits 1902 in der Royal Academy in London ausgestellt worden – als Werk von Rubens. Danach sei die Herkunft des Bildes aber in Vergessenheit geraten.
- Nachrichtenagentur dpa