Karneval Faeser vor Rosenmontag: "Achtet aufeinander"
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Es gelten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen, die Menschen wollen unbeschwert Spaß haben. Die Bundesinnenministerin richtet einen Appell an die Feiernden.
Vor den Rosenmontagsumzügen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser an die Feiernden im Straßenkarneval appelliert, aufeinander zu achten. Ein Blick auf das Karnevalstreiben vor dem Rosenmontag:
Verschärfte Sicherheitsvorkehrungen
"Respektiert einander, achtet aufeinander, damit alle friedlich und fröhlich feiern können", sagte die SPD-Politikerin Faeser laut einer Mitteilung aus ihrem Ministerium. Der Feierlichkeiten finden in diesem Jahr unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Sicherheitsbehörden sprechen seit Monaten von einer "abstrakten Gefährdungslage".
"Unsere Sicherheitsbehörden haben alle aktuellen Bedrohungen genau im Blick und passen Schutzmaßnahmen permanent so an, dass die Umzüge und Veranstaltungen bestmöglich geschützt werden", teilte Faeser mit. Die Bundesinnenministerin wird beim Kölner Rosenmontagsumzug mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) auf einem Wagen mitfahren.
Kinder und Jugendliche in Köln
Bei strahlendem Sonnenschein zogen in Köln wieder die "Schull- und Veedelszöch" durch die Stadt. Der Zug, der immer am Karnevalssonntag stattfindet, umfasste 8.000 aktive Teilnehmer und hat die gleiche Route wie der Rosenmontagszug. Er wird vor allem von den Kölner Schulen gestaltet. Die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen waren in selbst gemachten Kostümen unterwegs.
In diesem Jahr griffen viele Gruppen das Kölner Karnevalsmotto "FasteLOVEnd - wenn Dräum widder blöhe" (Karnevalszeit - Wenn Träume wieder blühen") auf. So malten sie sich zum Beispiel aus, wie die ideale Schule ihrer Träume sein könnte - voll digitalisiert, mit viel Grün auf dem Schulhof und sauberen Toiletten.
Oberkarnevalist: "Keine Sorge bei Umzügen!"
Zuvor hatte schon Oberkarnevalist Klaus-Ludwig Fess mit Blick auf verschärfte Sicherheitsvorkehrungen gesagt: "Die Menschen brauchen sich keine Sorgen zu machen." Veranstalter, Vereine und Polizei hätten ihre Sicherheitskonzepte der Lage angepasst. "Wir haben alles getan für die Aktiven, die mitlaufen, aber auch für die Millionen von Besuchern, die wir jetzt bundesweit bei Umzügen haben", sagte der Präsident vom Bund Deutscher Karneval (BDK) der Deutschen Presse-Agentur in Homburg (Saarland).
"Gaudiwurm" schlängelt sich durch die Altstadt von Nürnberg
Auch in Bayern feierten bei Sonnenschein und mit ausgelassener Stimmung Zehntausende Menschen auf Faschingsumzügen. Unter dem Motto "Grenzenlos Spaß beim Faschingszug" zogen in Würzburg zahlreiche Motivwagen durch die mit Menschen gesäumten Straßen. In Nürnberg versammelten sich viele Tausend Menschen in der Innenstadt zu einem Fastnachtsumzug. Der "Gaudiwurm" schlängelte sich durch die Altstadt, von den Wagen schallte es "Nämberch Ahaaaaaa" in die Menge. Weitere Umzüge gab es etwa in Bayreuth, Coburg und Forchheim.
Aufgrund eines Aufrufs von Islamisten in sozialen Netzwerken zu Anschlägen an Fasching auch in Nürnberg war der für Rosenmontag geplante Kinderumzug von der Stadt abgesagt worden. Grund war den Angaben zufolge ein beeinträchtigtes Sicherheitsgefühl bei den Beteiligten. Auch in München und Aschaffenburg waren Faschingsveranstaltungen nach den dortigen Anschlägen abgesagt worden.
Zwischenfall in Braunschweig
Beim Karnevalsumzug "Schoduvel" in Braunschweig, laut den Organisatoren der größte Faschingsumzug im Norden, kam es zu einem Zwischenfall: Wie die Polizei mitteilte, hatte ein Mann versucht, einen Becher auf Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens zu werfen. Die SPD-Politikerin fuhr auf einem Wagen bei dem Umzug mit. Der Becher habe die Ministerin verfehlt und einen Unbeteiligten getroffen, wie eine Polizeisprecherin sagte. Dieser wurde nass, blieb aber unverletzt. Der mutmaßliche Becherwerfer wurde von der Polizei gefasst. Nähere Angaben zu ihm, dem Hintergrund und ob der Mann in Gewahrsam kam, waren zunächst nicht bekannt.
Frankfurter Narren feiern bei Fastnachtsumzug
In Frankfurt zog der große Fastnachtsumzug durch die Innenstadt der Mainmetropole. Musikkapellen und Tanzeinlagen sorgten für Stimmung - das Wetter spielte ebenfalls mit. Die Polizei meldete zunächst keine größeren Zwischenfälle. Bei der Teilnehmerzahl hielt sie sich bedeckt und verwies auf die Veranstalter. Diese hatten nach eigenen Angaben mit 300.000 bis 400.000 Besuchern gerechnet.
Ausgelassener Karnevalsumzug durch Cottbus
Gandalf, Einhörner, Feen und der Teufel: Tausende Karnevalsbegeisterte und Kostümierte tanzten auch durch die Cottbuser Innenstadt. Bei Schlager, Glühwein und bestem Wetter präsentierten sich die Karnevalsvereine der Region dem Publikum am Straßenrand. Die Polizei sprach von einem unauffälligen und bis dahin friedlichen Fest ohne größere Vorkommnisse. Der Karnevalsumzug "der fröhlichen Leute" sei mit vielen Maßnahmen gesichert worden, sagte der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD). Der Umzug in Cottbus gilt als einer der größten Karnevalsumzüge in Ostdeutschland.
- Nachrichtenagentur dpa