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Wetter: Expertin warnt vor intensiveren Unwettern im Herbst | Video


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Nach wechselhaftem Sommer
Expertin warnt vor extremen Unwettern im Herbst


03.09.2024Lesedauer: 1 Min.
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Wetterexpertin Michaela Koschak erklärt im Video, wie hoch die Unwettergefahr im Herbst ist. (Quelle: t-online)

In vielen Regionen Deutschlands war das Wetter im Sommer wechselhaft. Michaela Koschak erklärt, inwiefern es auch im Herbst zu Unwettern kommen kann.

Der Septemberstart ist vielerorts von hochsommerlichen Temperaturen geprägt. Im Osten wird auch in den nächsten Tagen immer wieder die 30-Grad-Marke geknackt. Der Südwesten ist hingegen von Unwettern mit Starkregen und Gewittern betroffen.

Meteorologin Michaela Koschak analysiert, ob sich die Lage im Herbst entspannt. Die Intensität der Stürme und Orkanböen nimmt zumindest zu – und das hat schwerwiegende Folgen für die Natur.

Im Mittelmeerraum treten im Herbst zudem vermehrt sogenannte "Medicanes" auf, die verheerende Schäden anrichten können. Es handelt sich dabei um ein Hurrikan-ähnliches Sturmtief über dem Mittelmeer.

Das ist Koschaks Klima-Kosmos

Ist das noch Wetter oder schon Klima? Müssen wir uns jedes Mal Sorgen machen – und was kann der Mensch tun? t-online-Kolumnistin Michaela Koschak nimmt aktuelle Nachrichten und Bilder sowie generelle Phänomene zum Anlass, um zu erklären, was hinter ihnen steckt – in "Koschaks Klima-Kosmos". Auch in ihrem Buch erklärt sie Klimaschutz und Nachhaltigkeit und macht einem breiten Publikum Lösungen für eine klimaneutrale Welt schmackhaft.

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Liebe t-online-User, heute geht es in Koschaks Klima Kosmos darum, ob es jetzt im Herbst genauso "unwetterich" weitergeht, wie der Sommer war.

Da hatten wir diese typische Wetterlage, dass aus Südwesten sehr feuchte, warme Luft zu uns hereinkam und immer wieder lokal heftige Unwetter brachte. Schwerstgewitter, die an einem Ort extrem hohe Regenmengen brachten.

Wen es getroffen hat, der weiß, wovon ich rede.
Alle anderen denken so, na ja, so viel war das nicht. Aber durch den Klimawandel nimmt die Wahrscheinlichkeit für immer häufiger diese lokalen Niederschläge, die sehr, sehr stark sind, immer weiter zu. Flächenmäßig nicht, sondern wirklich lokal sehr begrenzt.

Jetzt im Herbst nimmt auch die Wahrscheinlichkeit für sogenannte Medicanes am Mittelmeer zu. Das Mittelmeer ist noch sehr, sehr warm. Jetzt kommt von Norden immer wieder Kaltluftvorstöße im Herbst und das sind die Bedingungen, dass sich so ein Medicane bilden kann: An der Wasseroberfläche eine ganz andere Temperatur als in der Höhe. Wassertemperatur auch immer noch sehr, sehr hoch.

Aber so ein Medicane ist kein Hurrikan, wie zum Beispiel auf dem Atlantik, sondern wirklich auf dem Mittelmeer. Der Aufbau ist der gleiche. In der Mitte ist eine wolkenfreie Zone, drumherum sehr hohe Windgeschwindigkeiten, es können extrem hohe Regenmengen auftreten, aber die Größe von einem Hurrikan hat so ein Medicane nicht. Aber die Anrichtung von Schäden, die ist die gleiche und die treten jetzt im Herbst häufiger auf. Aber durch den Klimawandel kann man gar nicht sagen, ob das insgesamt mehr Medicanes werden im Mittelmeerraum. Klar ist, sie werden stärker, die Intensität nimmt zu.

Was passiert jetzt in Deutschland in den nächsten Wochen? Herbst, Winter ist ja eigentlich die Jahreszeit für Orkane und Stürme, das heißt flächenmäßig große Windgeschwindigkeiten. Und das wird durch den Klimawandel weniger werden. Denn die Ursache für Stürme sind große Temperaturunterschiede. Und am Nordpol wird es durch den Klimawandel schneller warm als woanders. Das heißt, die Temperaturunterschiede, die sind gar nicht mehr so groß. Deshalb nimmt die Anzahl der Stürme und Orkane insgesamt in Deutschland ab. Aber die Intensität, die kann zunehmen.

Und jetzt, in den nächsten Wochen wird es noch so sein, dass ja, die Natur ist noch sehr, sehr sommerlich, das heißt die Bäume sind belaubt. Und wenn jetzt nur ein kleiner Sturm kommt, der gar nicht so hohe Windgeschwindigkeiten bringt, richtet er extrem hohen Schaden an, denn belaubte Bäume, die kippen einfach deutlich schneller um, als wenn es im Winter wirklich einfach nur noch ein Gerippe an Laubbaum ist.

Das heißt, wir können zusammenfassen: Die nächsten Wochen werden erst mal weiter sommerlich zugehen. Das heißt, lokal heftige Unwetter in Teilen von Deutschland. Dann nehmen zwar die Stürme ab, aber wenn sie auftreten, können sie weiterhin sehr großen Schaden anrichten.

Klar ist: Wir sollten versuchen, Richtung klimaneutrale Welt zu kommen, denn dadurch nimmt die Wahrscheinlichkeit für das Extremwetter ab. Und genau das brauchen wir ja.

Verwendete Quellen
  • t-online
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