Fall in Belgien Neue Corona-Variante aus Südafrika erstmals in Europa nachgewiesen
Die neu entdeckte Variante aus Südafrika ist in Europa angekommen. Belgien verzeichnet den ersten Fall. Viele Länder haben bereits ihre Einreisebedingungen verschärft.
Erstmals wurde in Europa die neue, zunächst im südlichen Afrika festgestellte Variante B.1.1.529 nachgewiesen. Registriert wurde die Variante in Belgien. Das gab der belgische Gesundheitsminister Frank Vandenbroucke bei einer Pressekonferenz am Freitag bekannt. Der belgische Premierminister Alexander De Croo kündigte zudem Reisebeschränkungen für Einreisende aus Ländern im südlichen Afrika an. Es sei Vorsicht erforderlich, aber keine Panik, sagte Vandenbroucke.
Die Variante stamme von einem Reisenden, der am 11. November aus Ägypten zurück nach Belgien gekommen sei und am 22. November erste Symptome gezeigt habe, twitterte der bekannte Virologe Marc Van Ranst.
Gleichzeitig führt Belgien wieder strengere Regeln für private Feiern, in der Gastwirtschaft und im Nachtleben ein. "Die Situation heute ist schlimmer als alle Szenarien, die uns die Experten vorgerechnet hatten", sagte De Croo.
Bereits vor gut einer Woche hatte Belgien strengere Corona-Maßnahmen eingeführt, unter anderem eine teilweise Home-Office-Pflicht. Trotzdem schießen die Infektionszahlen in dem Land mit 11,5 Millionen Einwohnern immer weiter in die Höhe. Laut den jüngsten Daten der Gesundheitsbehörde Sciensano wurden über 25.000 neue Infektionen pro Tag gemeldet – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie.
Die neue Variante hat weltweit zu Besorgnis bei Experten und Politikern geführt und auch die Finanzmärkte alarmiert. Deutschland und die Europäische Union haben angekündigt, sich mit Flugverboten und der Einstufung als Virusvariantengebiet gegen die Ausbreitung der neuen Variante zu wappnen. Nach Angaben von Experten ist noch unklar, ob die neue Variante gefährlicher ist als die derzeit vorherrschende Delta-Variante. Lesen Sie hier mehr dazu.
- Nachrichtenagenturen dpa und Reuters