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Europawahl 2024: Die deutschen Spitzenkandidaten für das EU-Parlament


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Spitzenkandidaten bei der Europawahl
Eine Partei schickt eine Aktivistin ins Rennen


Aktualisiert am 06.06.2024Lesedauer: 5 Min.
Katarina Barley und Ursula von der Leyen (Archivbild): Die beiden erfahrenen Politikerinnen treten zur Europawahl 2024 an.Vergrößern des Bildes
Katarina Barley (l.) und Ursula von der Leyen (Archivbild): Die beiden erfahrenen Politikerinnen treten zur Europawahl 2024 an. (Quelle: FABRIZIO BENSCH/reuters)
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Die Parteien haben ihre Spitzenkandidaten für die Europawahl in Position gebracht. Erfahren Sie im Überblick, welche deutschen Politiker am Sonntag zur Wahl stehen.

Bei der Europawahl sind am Sonntag viele Millionen Menschen in Deutschland dazu aufgerufen, den zukünftigen Kurs der EU mitzubestimmen. Die Parteien schicken dafür teils bekannte, teils unbekannte Gesichter als Spitzenkandidaten in den Wahlkampf. t-online gibt einen Überblick:

CDU – Ursula von der Leyen

Die CDU-Politikerin ist seit 2019 Präsidentin der Europäischen Kommission und strebt dieses Amt auch in der kommenden Legislatur an. Auf dem Wahlzettel ist die 65-Jährige allerdings nicht zu finden, dennoch stellt die CDU sie als ihre Spitzenkandidatin vor. Von der Leyen hat viel politische Erfahrung: Sie saß von 2009 bis 2019 im Bundestag, trat aber schon 2005 als Bundesfamilienministerin in die Bundesregierung ein. Von 2009 bis 2013 hatte sie das Amt der Bundesarbeitsministerin inne, bevor sie 2013 schließlich zur Bundesverteidigungsministerin ernannt wurde.

Im Juli 2019 folgte schließlich das Amt der EU-Kommissionspräsidentin. In dieser Funktion brachte sie unter anderem den "European Green Deal" auf den Weg, mit dem die Treibhausgasemissionen der EU bis 2050 auf null reduziert werden sollen. Sie ist Mitglied der größten Fraktion im Europaparlament, der Europäischen Volkspartei (EVP).

Von der Leyen wurde in der Region Brüssel geboren, ist studierte Medizinerin und hat mit ihrem Ehemann sieben Kinder.

CSU – Manfred Weber

Der Spitzenkandidat der CSU sitzt bereits seit 2004 im Europaparlament. Der 51-jährige Weber ist Partei- und Fraktionsvorsitzender der Europäischen Volkspartei (EVP). Vor fünf Jahren war Weber Spitzenkandidat der EVP für den Posten des Kommissionspräsidenten. Ihm gelang es letztlich aber nicht, bei den Staatschefs im Europäischen Rat eine Mehrheit für seine Wahl hinter sich zu vereinen, weswegen dann von der Leyen zum Zuge kam.

Bevor Weber Abgeordneter im EU-Parlament wurde, war er von 2002 bis 2004 Mitglied im Bayerischen Landtag. Zur Europawahl schreibt er auf seiner Website: "Wir dürfen uns unser Europa von den Spaltern und Radikalen von rechts und links nicht kaputt machen lassen."

Weber wurde in Niederhatzkofen in Bayern geboren, studierte physikalische Technik und arbeitete vor seiner Karriere in der Politik als Unternehmer. Er ist verheiratet.

SPD – Katarina Barley

Die SPD-Politikerin ist seit 2019 Abgeordnete im Europaparlament. Die 55-Jährige war von 2013 bis 2019 Mitglied im Deutschen Bundestag, von 2015 bis 2017 Generalsekretärin der SPD, von 2017 bis 2018 Bundesfamilien- und geschäftsführende Bundesarbeitsministerin und hatte von 2018 bis 2019 das Amt der Bundesjustizministerin inne. Im EU-Parlament ist sie eine von 14 Vizepräsidentinnen. "Ich bin Europäerin durch und durch", versichert Barley auf ihrer Internetseite.

Barley wurde in Köln als Kind eines Briten und einer Deutschen geboren und besitzt nach eigenen Angaben beide Staatsbürgerschaften. Sie studierte Rechtswissenschaften unter anderem in Paris und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Bundesverfassungsgericht und als Richterin, bevor sie in die Politik ging.

Im EU-Parlament macht sie sich für Rechtsstaatlichkeit stark und ist als Kritikerin von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán aufgefallen. Barley ist in zweiter Ehe mit einem Basketballtrainer verheiratet und hat zwei Söhne.

FDP – Marie-Agnes Strack-Zimmermann

Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist seit 2017 Bundestagsabgeordnete für die FDP. Die 66-Jährige ist unter anderem Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, verteidigungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion und war von 2013 bis 2019 stellvertretende Bundesvorsitzende ihrer Partei.

Besonders bekannt wurde Strack-Zimmermann im Zuge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine. Sie befürwortet die Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine, stimmte im Februar 2024 als einzige Abgeordnete der Ampelkoalition für einen Antrag der Unionsfraktion, der Ukraine Taurus-Marschflugkörper zu liefern.

Die FDP-Politikerin wurde in Düsseldorf geboren, studierte Publizistik, Politikwissenschaft und Germanistik an der Ludwig-Maximilians-Universität München, hat drei erwachsene Kinder und ist verheiratet.

Bündnis 90/Die Grünen – Terry Reintke

Terry Reintke ist bereits seit 2014 Mitglied des EU-Parlaments und war mit ihren damals 27 Jahren die jüngste Abgeordnete. Die mittlerweile 37-Jährige gilt als Feministin und Verfechterin einer starken Sozialpolitik. Sie ist seit 2022 eine der beiden Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Europaparlament und hat sich zum Ziel gesetzt, dass die Grünen im Süden und Osten der EU punkten.

Von 2019 bis 2022 war Reintke bereits stellvertretende Vorsitzende ihrer Fraktion, von 2011 bis 2013 Sprecherin der europäischen grünen Jugendorganisation Federation of Young European Greens (FYEG). Sie studierte von 2006 bis 2011 Politikwissenschaft in Berlin und Edinburgh. In der Affäre um den Rücktritt des Grünen-Europaabgeordneten Malte Gallée war jüngst Kritik an ihr laut geworden, Gerüchten um Belästigungsvorwürfe nicht genug nachgegangen zu sein.

Reintke ist in Gelsenkirchen geboren und lebt offen in einer lesbischen Beziehung mit der französischen Senatorin Mélanie Vogel.

AfD – Maximilian Krah

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Maximilian Krah ist seit 2019 Mitglied des Europaparlaments und in der rechtsextremen ID-Fraktion aktiv. Der 47-Jährige erhält vor allem Unterstützung vom Rechtsaußenflügel seiner Partei und ist in den vergangenen Wochen vornehmlich durch mehrere Skandale aufgefallen. So wurde am 22. April ein Mitarbeiter von ihm verhaftet, weil er im Verdacht steht, für China Spionage betrieben zu haben. Mehr dazu und zu der aktuellen Kommunikationsstrategie der AfD lesen Sie hier. Zudem steht Krah seit Wochen wegen möglicher Verbindungen zu prorussischen Netzwerken in der Kritik. An Wahlkampfveranstaltungen der Partei nimmt der Politiker nach einer entsprechenden Entscheidung der Parteispitze nicht mehr teil.

Seit 2016 ist Krah Mitglied der AfD, zuvor war er nach eigenen Angaben CDU-Mitglied. Der AfD-Politiker pflegt Kontakte in die Szene der sogenannten Neuen Rechten, veröffentlichte beispielsweise ein Buch in dem Verlag von Götz Kubitschek, der nach Einschätzung des Verfassungsschutzes zu den wichtigsten Akteuren der sogenannten Neuen Rechten zählt.

Krah wurde in Dresden geboren, ist verwitwet und hat acht Kinder. Bevor er in die Spitzenpolitik ging, arbeitete der 47-Jährige als Rechtsanwalt.

Die Linke – Carola Rackete und Martin Schirdewan

Spitzenkandidat auf der Liste für die Europawahl ist Parteichef Martin Schirdewan zusammen mit der parteilosen Flüchtlings- und Klimaaktivistin Carola Rackete.

Seit 2017 ist Schirdewan Mitglied des Europäischen Parlaments und war bereits 2019 Spitzenkandidat für die Europawahl. Der 48-Jährige ist neben Janine Wissler Bundesvorsitzender der deutschen Linken und bereits Co-Chef der Linksfraktion im Europaparlament. Den Schwerpunkt seiner parlamentarischen Arbeit sieht Schirdewan selbst im Wirtschafts- und Finanzausschuss der EU. Er wurde in Ostberlin geboren, studierte an der Freien Universität Berlin und promovierte in Politikwissenschaften.

Carola Rackete ist parteilose Aktivistin. Die 35-jährige Kapitänin wurde 2019 international bekannt, als sie mit dem Schiff "Sea-Watch 3" mit aus Seenot geretteten Flüchtlingen trotz eines Verbots der italienischen Behörden die Insel Lampedusa anlief. Sie wurde in Preetz in Schleswig-Holstein geboren und studierte nach ihrer Ausbildung zur Kapitänin nach eigenen Angaben Naturschutzmanagement.

Bündnis Sahra Wagenknecht – Thomas Geisel und Fabio De Masi

Für die Wagenknecht-Partei (BSW) treten der ehemalige Linken-Politiker Fabio De Masi und der ehemalige SPD-Politiker Thomas Geisel als Spitzenkandidaten an.

Der 44-jährige De Masi saß von 2014 bis 2017 für die Linke im Europaparlament, bevor er für die Linke in den Bundestag nach Berlin wechselte. 2021 schied er aus dem Bundestag aus und erklärte 2022 seinen Austritt aus der Partei Die Linke. Der studierte Volkswirt machte sich einen Namen als Aufklärer in Finanzskandalen, darunter der Cum-Ex-Skandal. De Masi ist in Groß-Gerau, in Hessen, geboren, studierte nah eigenen Angaben Volkswirtschaft, Internationale Beziehungen und Internationale Wirtschaft. Er ist ledig und hat ein Kind.

Der 60-jährige Thomas Geisel war von 2014 bis 2020 Oberbürgermeister von Düsseldorf. Seit Januar 2024 ist Geisel Mitglied im BSW, zuvor war er jahrelang in der SPD. Er wurde im baden-württembergischen Ellwangen geboren und studierte Jura und Politik. Geisel ist verheiratet und hat fünf Töchter.

Freie Wähler – Christine Singer

Christine Singer engagiert sich bereits seit 2008 als Kreisrätin für die Freien Wähler, trat allerdings erst kürzlich in die Bundespartei ein und ist nun Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Europawahl. Die 58-Jährige engagiert sich nach eigenen Angaben bereits 25 Jahre lang ehrenamtlich beim Bayerischen Bauernverband. Die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin stammt aus Hofheim im Landkreis Garmisch-Partenkirchen und bewirtschaftet dort mit ihrer Familie einen Milchviehbetrieb. Singer ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Verwendete Quellen
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