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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Exklusive t-online-Umfrage Deutsche so unzufrieden mit der Ampel wie noch nie
Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt nicht, dass die Politik die Probleme aktuell gut lösen kann. Anhänger einer Partei sind sogar zu 100 Prozent unzufrieden.
Acht von zehn Deutschen sind mit der Politik der Bundesregierung unzufrieden. Das zeigt eine exklusive, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für t-online. Auf die Frage, wie gut die deutsche Politik aktuell in der Lage ist, die wichtigsten Probleme im Land zu lösen, antwortet nur jeder siebte Befragte: gut. 79 Prozent sagen schlecht, sechs von zehn Deutschen sagen sogar: sehr schlecht.
Damit werden die Aussichten für die Ampelkoalition immer trüber: Die Zustimmung ist seit der letzten t-online-Befragung im August weiter gesunken und erreicht aktuell einen historischen Tiefstand.
Schlechtester Wert seit März 2020
Ein derart desaströses Bild hat es für die aktuelle Bundesregierung noch nicht gegeben. Ähnlich schlechte Werte verzeichnete die Vorgängerregierung zuletzt im März 2020 (kurz vor der Corona-Pandemie, in der die Zustimmungswerte wieder stark anstiegen). Damals regierte noch die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in einer großen Koalition.
Auffällig: Besonders Befragte in den ostdeutschen Bundesländern sehen die Problemlösungskompetenz der Bundesregierung als schlecht an. Den höchsten Wert erreicht Thüringen, wo 91 Prozent der Befragten skeptisch sind. In dem Freistaat wird im kommenden Jahr der Landtag neu gewählt. Auch in Sachsen (89 Prozent Unzufriedenheit) und Brandenburg (88 Prozent) werden im kommenden Jahr die Landtage neu gewählt.
Während in Westdeutschland nur 77 Prozent der Bundesbürger die aktuelle Politik für wenig lösungsorientiert halten, sind es im Osten 87 Prozent. Im Osten glauben nur acht Prozent der Menschen, dass die Politik in der Lage ist, Probleme zu lösen, im Westen sind es immerhin noch 14 Prozent.
Studierende sind noch am zufriedensten
Am zufriedensten zeigen sich noch die potenziellen Grünen-Wähler: 41 Prozent glauben an die Problemlösungskompetenz der Politik, bei der SPD sind es 39 Prozent. Bei den Anhängern der FPD, die als dritte Partei die Regierung stellt, sind die Werte verheerend: Hier sind nur sieben Prozent zufrieden, 85 Prozent bewerten die Lage als schlecht.
Ein noch schwächeres Ergebnis erzielen nur die Union-Anhänger: 96 Prozent der CDU/CSU-Anhänger glauben nicht, dass die Politik in der Lage ist, die wichtigsten Probleme zu lösen. Bei den Anhängern der AfD sind es 100 Prozent. Nur die potenziellen Wähler der dritten Oppositionspartei Linke sind ein wenig optimistischer: Von ihnen glauben 14 Prozent an die Politik, sieben von zehn Linken-Anhängern bewerten die Lage als schlecht.
Ansonsten sind sich die Deutschen relativ einig. Egal in welcher Alterskohorte man schaut: Alle sehen die Problemlösungskompetenz der Politik als schlecht an. Auch zwischen Männern und Frauen gibt es keine Unterschiede. Lediglich Studierende sind noch am optimistischsten: Von ihnen sehen nur zwei Drittel die Lage als schlecht an, 22 Prozent bewerten die aktuelle Politik als gut.
Die genaue Fragestellung der ersten bevölkerungsrepräsentativen Umfrage lautete: "Wie gut ist die deutsche Politik aktuell in der Lage, die wichtigsten Probleme im Land zu lösen?", mit den Antwortmöglichkeiten "Sehr zufrieden", "Eher zufrieden", "Unentschieden", "Eher unzufrieden" und "Sehr unzufrieden". Das Meinungsforschungsinstitut Civey berücksichtigte für das Gesamtergebnis die Antworten von 10.024 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählten Befragten vom 28. Oktober bis 27. November 2023. Da die Befragung seit dem Jahr 2018 regelmäßig durchgeführt wird, ist ein Vergleich mit früheren Erhebungen möglich.
- Exklusive Civey-Umfrage im Auftrag von t-online