Altkanzler über kommende Regierung Schröder: "Grüne längst eine gemäßigt konservative Partei"
Sein Spruch zu "Koch und Kellner" in einer Regierung wurde berühmt. Für Gerhard Schröder haben sich die Verhältnisse bei den Grünen inzwischen allerdings verändert. Im Koalitionsvertrag sieht er ein großes Problem.
Anders als bei der Premiere der rot-grünen Bundesregierung im Jahr 1998 sieht Altbundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) heute weit weniger Ängste vor den Grünen. Damals habe er gesagt, dass klar sein müsse, wer in einer Regierung Koch ist und wer Kellner, erinnerte er sich im Interview der Zeitschrift "Stern". "Das habe ich so formuliert, weil die Ängste vor Rot-Grün auf Bundesebene riesengroß waren." Heute sei das nicht mehr der Fall. "Die Grünen sind längst eine gemäßigt konservative Partei, vor der niemand mehr Angst hat."
Schröder kritisierte mit Blick auf die künftige Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP einige Stellen des Koalitionsvertrags, etwa was das Verhältnis zu China angehe. "Das zu reduzieren auf die Frage der Uiguren oder von Hongkong, halte ich für hochproblematisch. Wie wollen Sie im Ernst China dazu bewegen, gemeinsame Klima-Weltpolitik zu machen, wenn Sie gleichzeitig das Land wegen innenpolitischer Vorgänge ausgrenzen wollen?" Als Außenministerin ist Grünen-Co-Chefin Annalena Baerbock vorgesehen.
- Nachrichtenagentur dpa