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AfD: Björn Höcke will Parteikollegen in Thüringen ausschließen


AfD in Thüringen
Bericht: Höcke will mehrere Parteimitglieder rauswerfen

Von afp, sic

12.05.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 0448208150Vergrößern des Bildes
Björn Höcke (Archivbild): Der AfD-Landesvorsitzende in Thüringen will Mitglieder seines Landesverbands aus der Partei werfen lassen. (Quelle: IMAGO/dts Nachrichtenagentur/imago)

Im thüringischen AfD-Landesverband rumort es. Erst gibt es konkurrierende Listen für die Kommunalwahl. Nun will der Vorsitzende Björn Höcke wohl Parteikollegen loswerden.

In einem parteiinternen Streit um zwei AfD-Kandidatenlisten für die Kommunalwahl in Thüringen hat der Landesvorstand um den Vorsitzenden Björn Höcke gegen neun Parteimitglieder ein Ausschlussverfahren eingeleitet. Das geht aus einem Bericht des "Stern" hervor.

Die Mitglieder hätten "in besonders schwerwiegender Weise erheblich gegen die Ordnung der Partei verstoßen und ihr dadurch einen schweren Schaden zugefügt", heißt es in einem Schreiben an das Landesschiedsgericht, aus dem das Magazin am Sonntag zitierte.

Konkurrierende Listen bei Kommunalwahl in Saalfeld-Rudolstadt

In dem Papier spricht die AfD-Landesspitze demnach von einer "Verschwörung" gegen basisdemokratische Beschlüsse. Zu den AfD-Mitgliedern, gegen die ein Parteiausschluss angestrengt wird, gehört dem Bericht zufolge auch ein Abgeordneter der ebenfalls von Höcke geleiteten Landtagsfraktion.

Hintergrund der Auseinandersetzung ist der Antritt zweier konkurrierender Listen der AfD für den Kreistag des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt bei der Kommunalwahl am 26. Mai. Auch andere Medien wie die "Ostthüringer Zeitung" und der MDR berichteten bereits darüber. Demnach wollen sowohl die Alternative für Deutschland (AfD) als auch die Alternative für den Landkreis Saalfeld-Rudolstadt (AfL) mit eigenen Listen antreten. Die vom Thüringer Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestufte Landes-AfD und Landeschef Höcke unterstützen die AfL. Mehr dazu lesen Sie hier.

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"Höcke ist ein selbstverliebter Mensch"

Der vom Parteiausschluss bedrohte AfD-Landtagsabgeordnete Karlheinz Frosch wurde Berichten zufolge im Herbst auf Platz eins der AfD-Liste für die Kreistagswahl in Saalfeld-Rudolstadt gewählt. Der AfD-Kreisverband versuchte seitdem jedoch, mit der Begründung, es seien zu wenige Kandidaten gewählt worden, die Wahl zu wiederholen. Mit einer Klage dagegen vor dem Landgericht Gera war Frosch erfolgreich.

Auch dem nun angeregten Parteiausschlussverfahren will sich Frosch stellen, sieht aber offenbar keinen Grund zur Unruhe. "Wir vertreten die echte AfD, und in der werde ich bleiben", sagte er dem "Stern". Er lasse sich nicht vertreiben. Vielmehr trage Höcke aus seiner Sicht die alleinige Schuld an dem Streit: "Höcke ist ein selbstverliebter Mensch mit narzisstischen Zügen, der keine Kritik vertragen kann."

Verwendete Quellen
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