AfD beharrt auf Glaser "Warum kann er keine Islamkritik fordern?"
Der umstrittene AfD-Politiker Albrecht Glaser war bei der Wahl zum Vizepräsidenten des Bundestages dreimal durchgefallen. Doch die AfD will ihren Kandidaten nicht aufgeben.
Die Vorsitzenden der AfD-Fraktion wollen ihren Kandidaten für das Amt des Bundestags-Vizepräsidenten erneut ins Rennen schicken. Albrecht Glaser solle Anfang November erneut kandidieren, sagten Alice Weidel und Alexander Gauland in Berlin vor Journalisten. Dies sei nach Beratungen in der Fraktion entschieden worden.
Gauland sagte, man wolle vor einem weiteren Wahlgang den anderen Fraktionen Gelegenheit geben, mit Glaser persönlich zu sprechen. Der AfD-Kandidat biete an, ihnen seine Position zum Islam zu erklären. Es sei sein Recht, dem Islam gegenüber kritisch eingestellt zu sein. "Warum kann Herr Glaser keine Islamkritik fordern, ohne dass er als Bundestags-Vizepräsident gewählt wird?", sagte Weidel.
Einverständnis des Ältestenrats nötig
Die AfD kann Glaser nur mit Einverständnis des Ältestenrats abermals antreten lassen, also mit Zustimmung der anderen Fraktionen. Für Glaser hatten im ersten Wahlgang 115 Parlamentarier gestimmt – 23 mehr, als die AfD Abgeordnete stellt. Im zweiten Wahlgang steigerte er sich auf 123 Stimmen, im dritten Wahlgang erhielt er 114 Stimmen. Die anderen Fraktionen werfen Glaser vor, dem Islam seine Existenzberechtigung abzusprechen.