Newsblog zum Anschlag in Magdeburg Zahl der Toten steigt auf vier – wohl mehr als 200 Verletzte
Ein Autofahrer rast in Magdeburg in eine Menschenmenge. Dutzende Menschen werden verletzt. Behörden gehen von einem Anschlag aus. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
Behörden in NRW bleiben "wachsam"
Die Vorkehrungen für die Weihnachtsmärkte in Nordrhein-Westfalen bleiben trotz des Anschlages von Magdeburg zunächst unverändert. Was die Begründung dafür ist, lesen Sie hier.
Bundesbehörden hissen Trauerbeflaggung
11.30 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat bundesweit Trauerbeflaggung für die obersten Bundesbehörden angeordnet. Das teilte ihr Ministerium am Vormittag mit.
In dieser Klinik arbeitete Taleb A.
11.26 Uhr: Etwa 15 Gehminuten von seiner Wohnung in Bernburg entfernt, befindet sich der Arbeitsort von Taleb A. – das Ameos Klinikum. Hier war der aus Saudi-Arabien stammende Mann als Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie tätig. "Unverständlich, wie ein Arzt so handeln kann, der andere therapieren soll. Ich kann es nicht begreifen", zeigte sich eine Bernburgerin gegenüber dem t-online-Reporter erschüttert.
Magdeburger Weihnachtsmarkt offiziell beendet
11.14 Uhr: Nach der Attacke in Magdeburg mit mehreren Toten sind der Weihnachtsmarkt und die Lichterwelt auf dem Domplatz offiziell beendet worden. "Wir sind in tiefer Trauer und mit unseren Herzen und Gedanken bei den Opfern, Angehörigen und Helfern", teilte die zuständige Gesellschaft zur Durchführung der Magdeburger Weihnachtsmärkte mit.
Braunschweigs OB fordert harte Strafe
11.00 Uhr: Braunschweigs Oberbürgermeister Thorsten Kornblum trauert nach eigenem Bekunden mit den Opfern des Anschlags auf einen Weihnachtsmarkt in Magdeburg – und fordert scharfe rechtliche Konsequenzen für den Verdächtigen. "Der mutmaßliche Täter muss für dieses abscheuliche Verbrechen mit aller Schärfe des Rechtsstaats zur Verantwortung gezogen werden“, so Kornblum. Lesen Sie hier mehr dazu.
Mehr Polizei auf Berliner Weihnachtsmärkten
10.58 Uhr: Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf den Berliner Weihnachtsmärkten. Das teilte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) mit. Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Lesen Sie hier mehr zum weiteren Vorgehen.
Menschen versammeln sich in der Nähe des Tatortes
10.50 Uhr: In Magdeburg versammeln sich immer mehr Menschen in der Nähe des Alten Marktes. Ein t-online-Reporter berichtet: "Manche wirken aufgebracht, reden sich im Gespräch mit anderen Schaulustigen regelrecht in Rage." Die Versammelten warten wohl auf Bundeskanzler Olaf Scholz. "Der kann gleich wieder nach Hause gehen", ist von einigen zu hören. Andere machen Merkel oder die "Altparteien" verantwortlich. Die Polizei habe derweil auch einige Medienvertreter "vertrieben". Anwohner würden teils durch das abgesperrte Areal durchgelassen, heißt es.
Nachbarin des Verdächtigen ist erschüttert über Tat
10.38 Uhr: In Bernburg, dem Wohnort von Taleb A., herrscht große Betroffenheit. Eine Nachbarin sagte einem t-online-Reporter vor Ort: "Unverständlich, wie ein Arzt so handeln kann, der andere therapieren soll. Ich kann es nicht begreifen. Mir ist es auch unverständlich, wie man die AfD befürworten kann. Ich kenne ihn nicht, war selbst überrascht, dass er in meiner Straße wohnt. Das schockiert mich."
Eine andere Frau sagte: "Als ich gestern von dem Attentat erfahren habe, habe ich große Angst bekommen, auf Weihnachtsmärkte zu gehen. Eigentlich wollte ich heute Abend mit ein paar Freundinnen auf den Weihnachtsmarkt gehen – das haben wir uns nun aber anders überlegt." Als sie davon erfuhr, dass der Mann in ihrer Nachbarstraße wohnt, sei das "ein großer Schock" gewesen.
Friedrich Merz kommt nach Magdeburg
10.27 Uhr: Wie t-online erfuhr, ist auch Oppositionsführer Friedrich Merz in Magdeburg. Ein Statement des CDU-Politikers ist jedoch nicht geplant. Bundeskanzler Olaf Scholz wird nach t-online-Informationen gemeinsam mit Merz, Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, Verkehrsminister Volker Wissing und Umweltministerin Steffi Lemke um 11 Uhr den Tatort besuchen. Anschließend wird der Kanzler gegen 11.45 Uhr ein Statement abgeben.
Niederlande warnen vor "realer" Gefahr
10.26 Uhr: Auch in den Niederlanden ist die Gefahr von Anschlägen nach Einschätzung der Behörden real. Darauf hat der Nationale Koordinator für Terrorismusbekämpfung und Sicherheit, Pieter-Jaap Aalbersberg, unter Hinweis auf die tödliche Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg am Freitag aufmerksam gemacht. Die zweithöchste Terrorwarnstufe (4 von 5), die seit Dezember 2023 besteht, bleibe weiter in Kraft. "Das bedeutet, dass die Möglichkeit eines Anschlags real ist."
Für eine genauere Beurteilung des "abscheulichen Geschehens" in Magdeburg warte seine Behörde weitere Informationen aus Deutschland ab, fügte Aalbersberg nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP hinzu.
Saudi-Arabien verurteilt Anschlag
10.25 Uhr: Saudi-Arabien hat die tödliche Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg verurteilt. "Das Königreich bringt seine Solidarität mit dem deutschen Volk und den Familien der Opfer zum Ausdruck", schrieb das Außenministerium in einer Mitteilung auf X. Demnach bekräftige das Königreich seine Haltung, Gewalt abzulehnen. Den Verletzten wünsche man eine schnelle Genesung.
Bericht: Todesfahrer stand offenbar unter Drogen
10.15 Uhr: Taleb A. soll unter Drogen gestanden haben, als er am Freitagabend mit einem SUV auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg raste und dabei mehrere Menschen tötete und Hunderte verletzte. Das will die "Bild"-Zeitung aus Ermittlerkreisen erfahren haben. Ein erster sogenannter Drogenwischtest sei positiv ausgefallen. Mit dem Wischtest könne der Konsum von bis zu sieben Drogenarten nachgewiesen werden, darunter Cannabis, Opiate, Kokain, Amphetamine, Methamphetamine (MDMA, Ecstasy), und Benzodiazepine.
Haseloff spricht von "menschenverachtendem Anschlag"
10.08 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat eine umfassende Aufarbeitung der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg angekündigt. "Ich werde mich dafür einsetzen, dass dieses Verbrechen umfassend aufgeklärt wird", teilte der CDU-Politiker mit. "Das sind wir den Opfern schuldig und das erwarten zu Recht auch die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land."
Haseloff sprach von einem "menschenverachtenden Anschlag", er sei tief entsetzt. "Eine solche Tragödie an einem Ort, an dem Familien und Freunde voller Vorfreude auf das Fest gemeinsam schöne Stunden verbringen wollten, macht fassungslos." Seine Gedanken seien bei den Opfern und ihren Angehörigen, so der Regierungschef. "Ihnen muss nun unsere ganze Unterstützung und Hilfe gelten. Ich hoffe insbesondere, dass die vielen Verletzten genesen werden und es keine weiteren Todesopfer zu beklagen gibt."
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP