Ampel-Aus im Newsblog Pikantes Gerücht um Ex-Verkehrsminister Wissing
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Olaf Scholz will Lindners Verhalten dem Land nicht mehr zumuten und entlässt ihn. Der FDP-Chef reagiert. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Kommentar zum Ampel-Aus: Endlich ist der Spuk vorbei
Miersch sieht für Wissing noch Platz in der Regierung
3.55 Uhr: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch hat einen Verbleib von FDP-Verkehrsminister Volker Wissing in der Regierung ins Gespräch gebracht. "Aus meiner Sicht kann er das", sagte Miersch im Berlin-Playbook-Podcast des Nachrichtenmagazins "Politico" auf eine entsprechende Frage. Er fände das ein gutes Zeichen, "weil es auch zeigt, dass in der FDP nicht alle von diesem Kurs von Christian Lindner überzeugt gewesen sind", fügte Miersch hinzu. Der Verkehrsminister hatte sich Anfang November in einem Gastbeitrag für die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" für einen Verbleib der Liberalen in der Koalition ausgesprochen.
Bericht: SPD-Generalsekretär rechnet mit Scholz als Kanzlerkandidat
3.36 Uhr: SPD-Generalsekretär Matthias Miersch geht einem Medienbericht zufolge davon aus, dass Olaf Scholz bei möglichen Neuwahlen erneut als Kanzlerkandidat der Sozialdemokraten antreten wird. "Davon gehe ich fest aus", sagt Miersch in einem Podcast des Nachrichtenmagazins "Politico". Nach dem Bruch der Ampel-Koalition steht die SPD vor der Aufgabe, sich neu zu positionieren.
Habeck-Appell: Zweifeln Sie nicht an der Stärke des Landes
3.12 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, trotz der Regierungskrise die Demokratie nicht infrage zu stellen. "Zweifeln Sie nicht an der Stärke dieses Landes. Wir haben ganz andere Herausforderungen gemeistert. Wir haben ganz andere Probleme gelöst. Zweifeln Sie nicht an der Demokratie", sagte der Grünen-Politiker in einem vom Ministerium auf der Plattform X verbreiteten Statement.
Esken rechnet bei Neuwahlen mit Scholz als Kanzlerkandidaten
2.43 Uhr: Nach dem Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition rechnet SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken nach eigenen Angaben damit, dass Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Fall von Neuwahlen im kommenden Frühjahr erneut als Kanzlerkandidat antritt. "Das wird Olaf Scholz sein, wir gehen gemeinsam in den Wahlkampf, und wir sind überzeugt, dass wir die Wahl auch gewinnen", sagte sie am Mittwochabend bei "RTL Direkt".
Der Bundeskanzler habe jetzt die richtigen Maßnahmen ergriffen und lange verhandelt, fuhr Esken fort. Die FDP sei das Problem gewesen. "Dass wir nicht zu einer Lösung gekommen sind, lag nicht am Bundeskanzler", sagte die SPD-Politikerin.
Bericht: Arbeitgeber dringen auf schnelle Neuwahlen
1.27 Uhr: Nach dem Ende der Ampel-Koalition fordert der Arbeitgeberverband Gesamtmetall Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, rasch die Vertrauensfrage zu stellen und den Weg für Neuwahlen freizumachen. "Deutschland braucht eine Wirtschaftswende. Dafür braucht es eine Richtungsentscheidung und handlungsfähige Mehrheiten", sagt Verbandspräsident Stefan Wolf der "Bild"-Zeitung. "Daher sollten so schnell wie möglich Neuwahlen stattfinden." Angesichts der dramatischen Lage der deutschen Wirtschaft brauche es einen Befreiungsschlag "mit großen, ambitionierten Maßnahmen". Die FDP habe das erkannt und sehr gute Vorschläge gemacht.
Pikantes Gerücht um Ex-Verkehrsminister Wissing
0.54 Uhr: Als Christian Lindner am Mittwochabend das Ampel-Aus zu erklären versucht, standen neben dem ehemaligen Finanzminister weitere FDP-Minister, darunter Marco Buschmann (Justiz) und Bettina Stark-Watzinger (Bildung). Einer jedoch fehlte: Verkehrsminister Volker Wissing.
Das sorgte bei politischen Beobachtern für Verwunderung. Die "Bild"-Zeitung spekulierte daraufhin bereits, ob Wissing zur Ampel überläuft. Da es diese Regierung nach Lindners Rauswurf durch Kanzler Olaf Scholz (SPD) und dem anschließenden Rückzug der FDP aus der Koalition so nicht mehr gibt, müsste Wissing sich einer anderen Partei anschließen.
Die "Bild" bringt ein Überlaufen des ehemaligen Verkehrsministers zu den Sozialdemokraten ins Spiel. Beweggründe könnten Wissings Begeisterung für die Ampel sein; der FDP-Politiker hatte noch zu seiner Zeit in Rheinland-Pfalz einer Ampel-Regierung angehört und diese politische Konstellation stets gelobt. Auch soll er bis zum Schluss gegen eine Aufkündigung der Ampel im Bund gewesen sein – und sich mit dieser Haltung gegen FDP-Chef Lindner gestellt haben.
Scholz-Abflug zu europäischen Gipfeln verzögert sich
0.05 Uhr: Der eigentlich für Donnerstagvormittag geplante Abflug von Kanzler Olaf Scholz nach Budapest verzögert sich durch den Bruch der Ampel-Regierung erheblich. Grund ist die Entlassung der FDP-Minister durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie die Ernennung der Interims-Minister am frühen Nachmittag. Scholz wird dadurch nicht an dem Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft teilnehmen können, sondern kommt erst zum informellen EU-Gipfel in die ungarische Hauptstadt.
Mittwoch, 6. November
Grüne: Lindner hat seine Arbeit nicht gemacht
23.50 Uhr: Grünen-Co-Fraktionschefin Britta Haßelmann wirft Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vor, er habe destruktiv den Bruch der Koalition herbeigeführt. Die Ampel habe den Haushalt für 2025 nicht zusammengekriegt, sagt Haßelmann nach einer Sondersitzung der Grünen-Fraktion. "Da hat ein Finanzminister seine Arbeit nicht gemacht. Und das macht mich ehrlich gesagt wütend."
DGB-Chefin: Lindner wurde zu nationalem Risiko
23.27 Uhr: Die Vorsitzende der Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi, hält die Entlassung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) für konsequent. "Christian Lindner hat sich selbst zu einem nationalen Risiko für eine stabile und gute Entwicklung gemacht", erklärt die frühere SPD-Politikerin. "Mit dem Angriff auf faire Löhne, sichere Renten und ausreichende Zukunftsinvestitionen." Fahimi rief "alle verantwortungsvollen Demokraten" auf, sich zusammenzuraufen und die dringendsten Entscheidungen für die Wirtschaft und die soziale Absicherung zu treffen: "Es darf jetzt kein Zurückziehen alleine in den Wahlkampfmodus geben."
FDP-Minister ziehen sich komplett aus Ampelregierung zurück
23.18 Uhr: Die FDP zieht all ihre Minister aus der Bundesregierung zurück. Das kündigte Fraktionschef Christian Dürr in Berlin an. Damit beendet die FDP das Dreierbündnis der Ampelkoalition. Dürr sagte, die Richtungsentscheidung für eine "Wirtschaftswende" sei in der Ampelkoalition nicht möglich gewesen. Die Vorschläge des Kanzlers hätten nicht im Ansatz ausgereicht, um Deutschland wieder wirtschaftlich nach vorn zu bringen. Jetzt sei es an den Wählerinnen und Wählern, eine Richtungsentscheidung für das Land zu treffen. Dürr sagte, die FDP im Bundestag werde in der verbleibenden Zeit der Wahlperiode weiter konstruktiv sein. Über einzelne Projekte werde man dann zwischen allen demokratischen Fraktionen sprechen.
Mützenich wirft Lindner "schwerwiegenden Vertrauensbruch" vor
23.05 Uhr: SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wirft dem FDP-Vorsitzenden Christian Lindner einen "schwerwiegenden Vertrauensbruch" und eine "grobe Indiskretion" vor. Bundeskanzler Olaf Scholz habe keine andere Wahl gehabt, als Lindner als Bundesfinanzminister zu entlassen, sagt Mützenich nach einer Sondersitzung der SPD-Fraktion. Jetzt gehe es darum, dass die Regierung unter SPD-Führung zeige, was möglich gewesen wäre, und zugleich den Weg für Neuwahlen zu ebnen.
Hessens Ministerpräsident Rhein fordert zügige Neuwahlen
22.42 Uhr: Der hessische Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) plädiert für schnelle Neuwahlen. "Das Ampel-Aus war längst überfällig", erklärt er am Abend. "Deutschland braucht jetzt zügig Neuwahlen und eine Bundesregierung, die Deutschland wieder nach vorne bringt."
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters
- bild.de: Nach Ampel-Crash: Brisantes Gerücht um FDP-Wissing