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AfD: Entlassener Skandal-Sprecher Christian Lüth zurück im Bundestag


Er redete über die Vergasung von Migranten
Entlassener Skandal-Sprecher der AfD ist zurück im Bundestag

Von t-online, ann

Aktualisiert am 09.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Christian Lüth: Als Sprecher der AfD-Fraktion wurde er bereits 2020 rausgeworfen, nun folgt die zweite Kündigung für ihn.Vergrößern des BildesChristian Lüth: Als Pressesprecher der AfD-Fraktion wurde er 2020 entlassen. (Quelle: Reiner Zensen/imago-images-bilder)
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Wegen rechtsextremer Ausfälle wurde er 2020 entlassen – jetzt aber arbeitet der Ex-Pressesprecher der AfD-Fraktion wieder im Bundestag. Er ist nicht die einzige umstrittene Personalie im Büro seines Arbeitgebers.

Vor vier Jahren wurde er rausgeworfen, jetzt ist er zurück: Der ehemalige Pressesprecher der AfD-Fraktion, Christian Lüth, arbeitet wieder im Bundestag. Er ist dort für den AfD-Abgeordneten Jan Wenzel Schmidt tätig und besuchte zuletzt unter anderem Treffen des Arbeitskreises Finanzen.

Auf Anfrage von t-online erklärten Lüth wie Schmidt, dass es sich um eine geringfügige Beschäftigung handele. "Seine Erfahrungen als Finanzreferent der FDP sprachen für ihn", so der Abgeordnete Schmidt. Er habe auch nach seiner Entlassung den Kontakt zur AfD immer "lose" gehalten, erklärte Lüth t-online. "Durch diesen losen Kontakt zur Partei hat sich die Anstellung ergeben."

Zuerst berichtete das ZDF über die Personalie.

Migranten "vergasen" oder "erschießen"

Im Jahr 2020 wurde Lüth fristlos entlassen – nach einem Beschluss des Fraktionsvorstandes, dem sich auch die Fraktion anschloss. Grund waren unter anderem rechtsextreme Aussagen, die eine investigative ProSieben-Recherche öffentlich gemacht hatte: Lüth sprach in der Dokumentation unter anderem davon, dass man Migranten ins Land lassen und anschließend einfach "vergasen" oder "erschießen" könne. Zudem soll er sich selbst als "Faschisten" bezeichnet haben.

Führende Köpfe der AfD-Fraktion hatten sich von Lüth 2020 distanziert. So bezeichnete Parteichef Tino Chrupalla Lüths fristlose Kündigung als "einzige richtige Entscheidung". Alexander Gauland, damals noch Co-Fraktionschef, verurteilte die "Lüth zugeschriebenen Äußerungen" als "völlig inakzeptabel".

In der AfD-Fraktion könnte Lüths Anstellung Ärger hervorrufen. Denn die Fraktionsspitze scheint ihn nicht rehabilitiert zu haben. Auf entsprechende Fragen von t-online teilt ein Fraktionssprecher lediglich mit: "Für die Personalauswahl und die Einstellung von Mitarbeitern ist der jeweilige Bundestagsabgeordnete verantwortlich. Die Fraktionsführung ist nicht damit befasst."

Schmidts Büro ist berüchtigt

Bereits zuvor hatte Lüths neuer Chef Jan Wenzel Schmidt, Bundestagsabgeordneter aus Sachsen-Anhalt, mit seinem Personal im Bundestag Unmut und Diskussionen provoziert. Denn er beschäftigt auch den Rechtsextremisten Mario Müller. Der ist wegen Körperverletzung vorbestraft und galt lange als führender Kopf der rechtsextremen "Identitären Bewegung".

Im November nahm Müller an dem Treffen in Potsdam teil, auf dem Pläne für die Vertreibung von Millionen Menschen besprochen worden sein sollen. Er soll laut "Correctiv" dort einen Vortrag über Strategien im Kampf gegen die politische Linke gehalten haben.

Die Spitzen der AfD-Fraktion sollen nach Informationen von t-online bei ihrem Abgeordneten Schmidt darauf gedrängt haben, Müller zu entlassen. Ob das inzwischen geschehen ist? Entsprechende Fragen beantworten weder die Fraktionsspitze noch Jan Wenzel Schmidt.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Anfragen an Christian Lüth, Jan Wenzel Schmidt, AfD-Fraktion
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