Corona im Herbst Lauterbach: "Sonst droht Chaos"
Die Pandemie ist nicht vorbei: Charité-Virologe Drosten hat eingeräumt, die Corona-Lage falsch eingeschätzt zu haben. Nun äußert sich auch der Gesundheitsminister.
Eine erfolgreiche Impfkampagne vor dem Winter müsste nach Ansicht von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bis zu 40 Millionen Menschen erreichen. "Ideal wäre eine Impfkampagne mit bis zu 40 Millionen Geimpften vor dem Winter", schrieb Lauterbach in der Nacht auf Freitag auf Twitter und schloss sich damit Äußerungen des Virologen Christian Drosten an. Lauterbach fügte hinzu: "Im Winter müssen wir sehr gut vorbereitet sein, sonst droht ein Chaos."
Der Leiter der Virologie-Abteilung der Berliner Charité hatte dem "Spiegel" in einem am Donnerstagabend veröffentlichten Interview gesagt: "Wir müssten es schaffen, vor dem Winter noch einmal bis zu 40 Millionen Leute zu immunisieren oder mit einer Auffrischungsimpfung zu versorgen. (...) Das würde wirklich etwas verändern."
"Alle anderen sollten mindestens dreifach geimpft sein"
Es sei wichtig, dass die bisher verfügbaren Mittel im Kampf gegen die Corona-Pandemie genutzt werden, betonte Drosten. Alte Menschen sollten viermal geimpft sein. "Auch den Rahmen, den es in Deutschland für die Kinderimpfungen gibt, sollten wir ausschöpfen, das ist bei Weitem noch nicht passiert. Alle anderen sollten mindestens dreifach und nach Wunsch auch vierfach geimpft sein."
Im Herbst soll es eine neue Impfkampagne geben. Dazu ist Lauterbach nach eigenen Angaben bereits mit den Impfstoffherstellern im Austausch.
- Nachrichtenagentur dpa