Debatte um Waffen Klingbeil attackiert Merz als "nörgelnden Onkel"
SPD-Parteichef Klingbeil hat den CDU-Vorsitzenden Merz scharf attackiert, dieser sei "andauernd am Kritisieren". Zuvor hatte die Union vom Kanzleramt mehr Tempo bei Waffenlieferungen an die Ukraine gefordert.
SPD-Parteichef Lars Klingbeil hat Kritik am Verhalten der Union im Ukraine-Krieg geübt und den CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz scharf attackiert. Merz sei "andauernd am Kritisieren", sagte Klingbeil am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". "Und er muss ein bisschen aufpassen, dass man nicht irgendwann so der verstimmte, der nörgelnde Onkel ist, der alles kritisiert. Irgendwann hört man gar nicht mehr hin, was die Union eigentlich will."
Klingbeils Kritik zielt auch auf einen Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, in dem es heißt, die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine sollten "in Quantität und Qualität unverzüglich und spürbar" intensiviert werden. Der Antrag, über den zuerst die "Welt am Sonntag" berichtete, liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Über ihn soll bald im Bundestag beraten werden.
Merz wies die Kritik in der gleichen Sendung zurück. Der Bundestag habe Ende April die Lieferung auch schwerer Waffen an die Ukraine mehrheitlich beschlossen, und auf dieser Grundlage sei er auch selbst in die Ukraine gereist und habe dort Gespräche geführt, über die er Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dann unterrichtet habe. Klingbeil sei "offensichtlich einigermaßen genervt, dass es eine Opposition gibt, die ihre Aufgabe erfüllt. Ich habe auch in Zukunft vor, das zu tun."
- Nachrichtenagentur dpa