"Das ist ein Problem" Corona-Demos: Polizei klagt über Personalmangel
Der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft Oliver Malchow beklagt Personalmangel bei der Überwachung von Corona-Demonstrationen. Speziell unangemeldete Demos stellen Beamte vor Herausforderungen.
Die Polizei klagt über personelle Schwierigkeiten bei der Überwachung von Corona-Demonstrationen. Unter die Demonstrationen mischten sich häufig radikalisierte Gruppen, die Gewalttaten auf die Polizisten verübten, erklärte Oliver Malchow, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei, im Interview mit dem Deutschlandfunk. "Hinzu kommt natürlich auch die Vielzahl der Versammlungen." Der Personaleinsatz zur Überwachung der Demonstrationen sei hoch.
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Schon vor den eigentlichen Demonstrationen sind die Polizeistellen oft ausgelastet. Durch die vielen Versammlungen sei die Polizei mit der Frage konfrontiert: "Wann erfahren wir eigentlich von diesen Spaziergängen oder unangemeldeten Veranstaltungen", so Malchow. Dafür müsse die Polizei schon im Voraus alle zur Verfügung stehenden Kanäle anzapfen. Das funktioniere zwar häufig gut, doch "das Problem ist dann, wie viel Personal bekommen wir eigentlich kurzfristig?", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende.
Um die Herausforderung zu bewältigen, müssten die Bundesländer sich gegenseitig unterstützen. "Ein Land alleine kommt nicht mehr mit den eigenen Kräften aus", sagt er. In den Ländern gebe es allerdings unterschiedliche Versammlungsregeln und Rahmenbedingungen, auf die sich die Beamten ohne lange Vorbereitungszeit einstellen müssten. "Das ist ein Problem", sagt Malchow. Ein Ende sei zudem noch nicht in Sicht.