Bundespräsident Steinmeier in New York mit Leo-Baeck-Medaille geehrt
New York (dpa) - Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist in New York für seinen Einsatz für den Erhalt und die Förderung jüdischen Lebens in Deutschland mit der Leo-Baeck-Medaille ausgezeichnet worden.
"In einer Zeit, in der zu viele Staats- und Regierungschefs der Welt schweigen, gibt es einen Mann, der deutlich und mit großer moralischer Klarheit spricht - und das sind Sie, Herr Präsident", sagte Ronald Lauder, Präsident des Jüdischen Weltkongresses, im New Yorker Leo-Baeck-Institut in seiner Laudatio.
Die Auszeichnung sei eine "große Ehre" und erfülle ihn mit "tiefer Demut", sagte Steinmeier. "Unsere Verantwortung vor der Geschichte ist Teil unserer Identität. Sie kennt keinen Schlussstrich und keine Relativierung. Wir dürfen in Deutschland keinen Antisemitismus dulden. Dafür werde ich weiter kämpfen, als Staatsoberhaupt dieses Landes und als Mensch."
Die nach dem deutschen Rabbiner Leo Baeck benannte Auszeichnung wird seit rund 40 Jahren verliehen. Frühere Preisträger waren unter anderem die derzeit noch geschäftsführende Bundeskanzlerin Angela Merkel und Steinmeiers Vorgänger Joachim Gauck.
Steinmeier war mit seiner Frau Elke Büdenbender nach New York gereist. Gemeinsam hatten sie bereits Mahnmal und Museum zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge vom 11. September 2001 im Süden Manhattans besucht.