Empörung über "Tagesthemen"-Interview Lindner entschuldigt sich für Corona-Aussagen
Haben Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren keinen Effekt auf die Corona-Lage? Das behauptete FDP-Chef Christian Lindner in einem TV-Interview. Jetzt korrigiert er sich und bedauert seinen Fehler.
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat klargestellt, dass er nicht die Wirksamkeit von Kontaktbeschränkungen für die Eindämmung der Corona-Pandemie bestreitet. Zuvor waren Äußerungen von ihm in den ARD-"Tagesthemen" teils anders verstanden worden und im Internet auf Empörung gestoßen.
Embed
Am Samstag schrieb Lindner auf Twitter: "Wenn ich in den "Tagesthemen" missverständlich war, bedauere ich das. Denn ich werbe für konsequente und wirksame Maßnahmen! An Kontaktbeschränkungen zweifele ich nicht, sondern nur zum Beispiel an der Verhältnismäßigkeit von Ausgangssperren für Geimpfte."
Corona-Expertin bietet Lindner Nachhilfe an
In der Sendung war er von Moderator Ingo Zamperoni gefragt worden, warum mit dem Auslaufen des Rechtsstatus der Epidemischen Notlage nationaler Tragweite auf Eindämmungsmöglichkeiten wie Ausgangs- oder Kontaktbeschränkungen verzichtet werde. "Weil diese Maßnahmen nach wissenschaftlichen Untersuchungen keine Wirksamkeit haben und weil auch deutsche Gerichte solche Ausgangsbeschränkungen ja bereits verworfen haben", hatte Lindner geantwortet.
Auf Zamperonis ungläubige Nachfrage, ob er wirklich behaupte, dass Kontaktbeschränkungen und Ausgehverbote nicht wirksam seien: "Es gibt wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Ausgangsbeschränkungen zum Beispiel für geimpfte Menschen, die eben nicht das Infektionsgeschehen eindämmen."
Im Netz war ihm vorgeworfen worden, wissenschaftliche Erkenntnisse zu ignorieren. Teilweise wurde ihm die Regierungsfähigkeit abgesprochen. Die mit Corona-Themen befasste Göttinger Physikerin Viola Priesemann bot ihm via Twitter an, Aufklärung zu verschaffen.
- Nachrichtenagentur dpa