Wegen Verleumdung Nordirischer Gesundheitsminister verklagt Sänger Van Morrison
Der Musiker ist als Kritiker der Corona-Maßnahmen bekannt. Mehrfach hatte er Gesundheitsminister Robin Swann als gefährlich bezeichnet. Der zieht nun vor Gericht.
Der in jüngster Zeit vor allem als Kritiker der Corona-Maßnahmen hervorgetretene Sänger Van Morrison wird einem Zeitungsbericht zufolge vom nordirischen Gesundheitsminister Robin Swann wegen Verleumdung verklagt. Wie die Wochenzeitung "Sunday Life" am Sonntag berichtete, beziehen sich die Klagen insbesondere auf einen Vorfall im Juni, als der Schöpfer von Hits wie "Gloria" und "Brown-eyed girl" auf einer Bühne in Belfast skandiert hatte: "Robin Swann ist sehr gefährlich."
Der 76-jährige Sänger äußerte dies, nachdem ein Konzert, an dem er teilnehmen sollte, in letzter Minute wegen der Corona-Beschränkungen abgesagt worden war. Das Video mit den Äußerungen verbreitete sich rasch im Internet.
Gesundheitsminister ein "Gauner"
Dem Bericht zufolge bezieht sich die Verleumdungsklage auch auf zwei weitere Vorfälle: ein Interview, in dem der ehemalige Frontmann der Rockband Them und spätere Solo-Künstler den Minister als "Gauner" bezeichnete, und die Veröffentlichung eines Lieds, in dem Morrison Swann erneut als "gefährlich" bezeichnet.
"Wir haben rechtliche Schritte gegen Van Morrison eingeleitet", sagte Swanns Anwalt Paul Tweed der Zeitung. Er strebe einen Prozess im Februar an.
Im Januar 2021 hatte der in Belfast geborene Sänger damit gedroht, das Verbot von Live-Musik in Bars in Nordirland anzufechten und erklärt, es beruhe nicht auf "wissenschaftlichen oder medizinischen Erkenntnissen". Im August 2020 hatte er bereits eine Kontroverse ausgelöst, als er im Zusammenhang mit dem Coronavirus von "Pseudowissenschaft" sprach. Einen Monat später nahm er drei "Protestsongs" gegen die Corona-Restriktionen auf.
- Nachrichtenagentur AFP