Auf Staatskosten? Impfung in Moskau – Kritik an Linken-Politiker Dehm
Der Linken-Politiker Dieter Dehm hat sich bei einer Moskau-Reise mit Sputnik V gegen Corona impfen lassen. Die FDP spricht von einer russischen Propaganda-Show.
Der Linkenabgeordnete Diether Dehm gerät wegen seiner öffentlichkeitswirksamen Impfung in Russland in die Kritik. Die russische Kampagne für den Impfstoff Sputnik V ziele auf eine "Schwächung europäischer Institutionen und demokratischer Gesellschaften", sagte der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, dem "Spiegel". Es sei bedauerlich, wenn Dehm der russischen Propaganda auf den Leim gehe.
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"Wenn er dies auf Kosten des deutschen Steuerzahlers tut, stellt es auch eine Zweckentfremdung öffentlicher Mittel dar." Dokumente belegen, dass sich Dehm zum Zeitpunkt der Impfung mit Sputnik V auf einer Fraktionsreise befand, also auf Staatskosten reiste. Rund 3.500 Euro kostete der fünftägige Trip für Dehm und einen Dolmetscher laut Reiseantrag.
Darin wurde die Reise mit der Teilnahme an der Feier zum 76. Jahrestag des Sieges der Sowjetunion über Nazideutschland begründet. Eine Impfung wurde nicht erwähnt. Auf Anfrage wollte sich Dehm nicht äußern.
- Vorabmeldung des "Spiegel"