Aus Elendslager auf Lesbos Die ersten Kinder aus Moria landen in Hannover
Der Brand im Flüchtlingslager Moria hat mehr als 12.000 Menschen obdachlos gemacht – und die Schwächen der europäischen Migrationspolitik vorgeführt. Für 150 Kinder dürfte das Leben nun einfacher werden.
Die ersten von bis zu 150 Kindern aus dem abgebrannten Elendslager Moria auf Lesbos sollen an diesem Mittwoch in Deutschland ankommen. Der Flieger aus Griechenland soll nach Angaben des Bundesinnenministeriums um 11.10 Uhr in Hannover landen. Deutschland hat die Aufnahme von Minderjährigen zugesagt, die aus dem früheren Lager auf das griechische Festland gebracht wurden.
An Bord sollen 51 unbegleitete minderjährige Migranten aus Moria sein. Das Lager auf der Insel Lesbos war vor drei Wochen nahezu vollständig abgebrannt. Anschließend wurden etwa 400 unbegleitete Minderjährige auf das griechische Festland gebracht. Mehrere Tausend Menschen waren durch den Brand über Nacht obdachlos geworden. Griechenland richtete daraufhin ein provisorisches Zeltlager auf der Insel ein. Die griechischen Behörden gehen von Brandstiftung aus.
Insgesamt 139 Menschen sollen Mittwoch ankommen
Mit dem gleichen Flug sollen zudem kranke Kinder oder Jugendliche sowie ihre Familien aus Griechenland nach Deutschland geholt werden, zusammen 88 Menschen. Ihre Aufnahme beruht auf einem früheren Beschluss. Die Koalition hatte im März vereinbart, im Rahmen eines europäischen Aufnahmeprogramms mehreren Hundert Menschen aus Lagern auf den griechischen Inseln die Einreise zu erlauben.
Insgesamt 928 Personen sollen im Laufe der Zeit kommen, 243 davon behandlungsbedürftige Kinder und Jugendliche, der Rest Angehörige. Es sind bereits mehrere Flüge angekommen. Die Menschen müssen in Deutschland ein Asylverfahren durchlaufen.
Geplant ist also, dass insgesamt 139 Personen aus Griechenland in Hannover ankommen. Die endgültigen Zahlen stehen allerdings erst nach dem Abflug aus Griechenland fest. Nach ihrer Ankunft sollen die Menschen nach Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein weiterreisen.
- Nachrichtenagetur dpa