Nach großem Medienecho Berliner AfD zieht "Berghain"-Antrag zurück
Das Berliner "Berghain" ist bekannt für seine ausschweifenden Nächte. Eine Politikerin der Berliner AfD wollte dem bunten Treiben in dem Technoklub nun ein Ende bereiten und einen Einlass-Schluss um 6 Uhr durchsetzen. Inzwischen hat die AfD den Antrag zurückgezogen.
Das Berghain gehört zu den angesagtesten deutschen Klubs und war zeitweise sogar als "Best Club in the World" bekannt. Das wilde Treiben hinter den Mauern des ehemaligen Fernheizwerks ist aber nicht allen geheuer.
Die stellvertretende AfD-Fraktionsvorsitzende der AfD, Sibylle Schmidt (parteilos), wollte den Betreibern mit einem Antrag im Bezirksparlament Friedrichshain-Kreuzberg nun sogar die gewerberechtliche Erlaubnis entziehen: "Seit Jahren finden im Berghain Verstöße gegen Gaststättenverordnungen statt. Drogen aller Art – insbesondere wach haltende Amphetamine – werden konsumiert und können leicht erworben werden", heißt es in ihrem Antrag.
In Zukunft sollten die Öffnungszeiten von 22 bis 6 Uhr morgens eingehalten werden, "um einen drogenfreien Besuch unter Berücksichtigung eines natürlichen Biorhythmus" zu ermöglichen. "Sexuelle Handlungen sind durch entsprechende Beleuchtung und Personal zu unterbinden", heißt es weiter im Antrag.
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Nachdem der Antrag auf ein großes Medienecho und viel Häme im Netz stieß, hat die AfD den Antrag nun zurückgezogen. Der Sprecher des AfD-Landesverbands, Ronald Gläser, begründete diesen Schritt damit, dass "die AfD keine Verbotspartei" sei.
2018 wieder unter den Top Ten der besten Klubs
Der legendäre Technoklub war jüngst nach einem "Spiegel"-Bericht über den Drogentod einer Besucherin aus den USA in die Schlagzeilen geraten. Dennoch ist seine Beliebtheit ungebrochen. Das Berghain ist 2018 erstmals seit sieben Jahren wieder unter den Top Ten der vom Fachmagazin "DJ Mag" gekürten Klubs weltweit.
Den Klub, zu dem neben dem gleichnamigen Hauptfloor auch "Panorama Bar" und "Säule" gehören, umgibt ein Mythos von Fotografierverbot, strengen Türstehern und frei gelebter Sexualität. Die Betreiber des Berghain äußern sich traditionell nicht zu Berichten über den Klub.
- dpa