Große Zustimmung beim Parteitag Robert Habeck wird Kanzlerkandidat der Grünen
Die Grünen haben ihren Kanzlerkandidaten nominiert. Wie erwartet wählten sie Robert Habeck zum Spitzenkandidaten.
Rund anderthalb Wochen nach dem Ampel-Aus haben die Grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck zu ihrem Kanzlerkandidaten nominiert. 96,5 Prozent der Delegierten stimmten am Sonntag auf einem Parteitag in Wiesbaden für den aktuellen Vizekanzler. "Wir nehmen die Wahl an!", rief Habeck, der im Duo mit Außenministerin Annalena Baerbock kämpft.
Ein ähnlicher Beschluss, mit dem 2021 Baerbock zur Kanzlerkandidatin im Spitzenduo mit Habeck gewählt worden war, hatte damals 98,55 Prozent erhalten.
Im Antrag wird Habeck als "Kandidat für die Menschen in Deutschland" bezeichnet, der "das Zeug zu einem guten Bundeskanzler" habe. Habeck selbst sagt zu dem Thema, er wolle "eine ehrliche Ansprache". Gegen Habeck stimmten 20 Delegierte (2,6 Prozent). Sieben Delegierte (0,91 Prozent) enthielten sich bei der Abstimmung.
Schulterschluss mit Baerbock
Vor seiner Nominierung bittet Habeck die Delegierten um ihre Unterstützung. Er werbe um das Vertrauen, diese Partei und die Verantwortung weiter tragen zu dürfen, sagt er beim Parteitag in Wiesbaden. "Und wenn es uns ganz weit trägt, dann auch ins Kanzleramt", fügt er hinzu. Ausdrücklich dankt er Baerbock, mit der er sich einst den Parteivorsitz geteilt hatte. An ihre Adresse sagt er: "Es ist ein großes Privileg, dich vor mir, neben mir und hinter mir zu wissen."
Zuvor hat Baerbock Habeck als "superpragmatisch" gewürdigt. "Ich will genau das: Dich als Kanzler", ruft sie ihm zu. "Keiner kann im Sturm das Ruder so rumreißen wie Robert Habeck und zugleich bei Rückenwind die Segel richtig setzen." Für den Wahlkampf sagt sie ihm ihre Unterstützung zu.
- Nachrichtenagenturen AFP und dpa