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Umfrage: Mehrheit der Ostdeutschen fühlen sich bevormundet


Umfrage
Mehrheit der Ostdeutschen sieht die Demokratie kritisch

Von t-online
22.08.2024Lesedauer: 2 Min.
Torgau in Sachsen: Die AfD ist in Teilen Ostdeutschlands auf dem Weg zur Volkspartei, sagt Steffen Mau.Vergrößern des BildesTorgau in Sachsen: Viele Menschen in Ostdeutschland wähnen sich nicht in einer echten Demokratie. (Quelle: Vadim Lavra/imago-images-bilder)

Eine neue Umfrage zeigt eine tiefgehende Unzufriedenheit mit dem politischen System. In Ostdeutschland wird die Demokratie von der Mehrheit abgewertet.

Mehr als die Hälfte der Ostdeutschen hat das Gefühl, keinen politischen Einfluss zu haben. Dies geht aus einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach hervor, die im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" durchgeführt wurde. Demnach stimmten 54 Prozent der Befragten aus den ostdeutschen Bundesländern der Aussage zu, "wir leben nur scheinbar in einer Demokratie, tatsächlich haben die Bürger nichts zu sagen". In Westdeutschland bejahten das nur 27 Prozent der Befragten.

Die Umfrage zeigt weiterhin, dass 75 Prozent der Ostdeutschen die Politiker in Berlin als abgehoben empfinden. Zudem glauben 62 Prozent, dass die Interessen der "kleinen Leute" in der Politik vernachlässigt werden. 43 Prozent bewerten den Sozialismus als gute Idee, die nur schlecht umgesetzt wurde.

Auch das Vertrauen in die Fähigkeit der Demokratie, die Probleme in Deutschland zu lösen, ist gering: Nur 27 Prozent der Ostdeutschen glauben, dass die Demokratie in der Lage ist, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen.

Demokratie ist im Osten schwächer verankert

Die Ergebnisse der Umfrage wurden kurz vor den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen am 1. September veröffentlicht. In beiden Bundesländern führt die AfD in den Umfragen. Die Partei wird in Thüringen und Sachsen als gesichert rechtsextrem eingestuft.

Der Allensbach-Forscher Thomas Peterson sieht in den Umfrageergebnissen ein Zeichen für eine schwächere Verankerung der Demokratie im Osten Deutschlands. Dabei würden sich Ostdeutsche heute weniger benachteiligt und wie Bürger zweiter Klasse fühlen, als noch in einer vergleichbaren Umfrage aus dem Jahr 2002.

Stattdessen überwiege das Gefühl, bevormundet zu werden, schreibt Petersen. 63 Prozent der Befragten in den ostdeutschen Bundesländern gaben an, sie hätten den Eindruck, die Politik wolle ihnen immer mehr vorschreiben, wie sie ihr Leben zu führen haben. In Westdeutschland stimmten die Hälfte der Befragten zu.

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