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NATO soll Großmanöver mit 90.000 Soldaten planen


Mit 90.000 Soldaten
Zur Abschreckung Russlands: Nato organisiert Großmanöver

Von t-online
Aktualisiert am 18.01.2024Lesedauer: 2 Min.
AHQCPL7-OFFICIAL-20230205-007-0037Vergrößern des Bildes
Soldaten aus den USA und Großbritannien bei einer Übung in Norwegen (Archivbild): Die Nato organisiert ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands. (Quelle: Britisches Verteidigungsministerium/Nato)
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Die Nato hat sich mit Großmanövern an der Ostflanke lange zurückgehalten. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine ist die Welt nun allerdings eine andere. Jetzt steht eine Übung bevor, wie sie das Bündnis seit Jahrzehnten nicht mehr organisiert hat.

Die Nato will für ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands rund 90.000 Soldaten mobilisieren. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag am Rande eines Treffens von militärischen Spitzenvertretern des Verteidigungsbündnisses in Brüssel. Es handele sich um "die größte Nato-Übung seit Jahrzehnten", sagte der Oberbefehlshaber der Nato-Truppen in Europa, US-General Christopher Cavoli, in Brüssel.

Das Manöver "Steadfast Defender" (etwa: Standhafter Verteidiger) beginnt im Februar und dauert bis Mai. Trainiert werden soll insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften.

"Müssen bereit sein"

"Die Allianz wird ihre Fähigkeit demonstrieren, den euro-atlantischen Raum durch eine Verlegung von US-Truppen zu verstärken", sagte Cavoli. An der Militärübung beteiligen sich alle 31 Bündnisländer und der Beitrittsanwärter Schweden. "Wir bereiten uns auf einen Konflikt mit Russland und Terrorgruppen vor", sagte der Vorsitzende des Nato-Militärausschusses, der niederländische Admiral Rob Bauer. "Wenn sie uns angreifen, müssen wir bereit sein."

Die Nato plant mit mehr als 50 Schiffen – vom Flugzeugträger bis hin zum Zerstörer. Über 80 Kampfjets, Hubschrauber und Drohnen sollen zum Einsatz kommen sowie mindestens 1.100 Kampffahrzeuge, darunter 133 Panzer.

Szenario der Übung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Dieser regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Größte Übung seit Ende des Kalten Krieges

Die Nato hat Russland bei der Ankündigung des Manövers nicht namentlich erwähnt. Vielmehr heißt es, es solle die Reaktion auf einen "simulierten beginnenden Konflikt mit einem fast gleichrangigen Gegner" trainiert werden. Im zentralen Strategie-Papier der Allianz wird jedoch Russland als die größte Bedrohung für die Sicherheit der Nato-Länder genannt.

Die bislang größte Nato-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51.000 Soldaten beteiligt. Die letzten Nato-Manöver, die größer waren als die nun geplante Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe "Return of Forces to Germany" (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). An ihr waren 1988 beispielsweise rund 125.000 Soldaten beteiligt.

Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren mit massiver Militärhilfe vor allem aus den Nato-Staaten einen Angriff Russlands ab.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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