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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sprecher äußert sich Darum fehlt der Kanzler beim Charles-Dinner
Am Mittwochabend empfängt Bundespräsident Steinmeier zum Galadinner mit König Charles III. Doch eine wichtige Person ist nicht dabei.
Es ist die wohl begehrteste Essenseinladung des Jahres: Am Mittwochabend lädt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine illustre Runde zum Ehrendinner mit König Charles III. und Gattin Camilla ins Schloss Bellevue. Mit dabei bei gebeiztem Karpfen, Weidehuhn mit Pilzen und Likörwein von der Ahr (wie die "Bild" enthüllte) werden unter anderem der Tote-Hosen-Sänger Campino, Biontech-Chefin Özlem Türeci, FDP-Chef und Finanzminister Christian Lindner sowie Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sein.
Nicht teilnehmen wird Olaf Scholz. "Der Bundeskanzler ist bei solchen Banketts mit ausländischen Staatschefs grundsätzlich nie dabei", sagte sein Sprecher Steffen Hebestreit auf Anfrage von t-online.
Eine allgemein gültige Regel für deutsche Regierungschefs ist dies freilich nicht. Als im Juni 2015 Königin Elizabeth II. Deutschland besuchte, saß die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) beim Galadinner am Sitz des Bundespräsidenten mit am Tisch, ebenso wie ihr Mann Joachim Sauer.
Gastgeber damals: der damalige Bundespräsident Joachim Gauck. Er wird auch beim heutigen Dinner mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt dabei sein, ebenso wie Angela Merkel.
Auch Olaf Scholz wird indes Zeit mit Charles verbringen: Er trifft den Monarchen zu einem Vieraugengespräch.
Spannend ist die Frage, welches Gastgeschenk Steinmeier dem König überreicht. Denn da hatte Gauck bei der Queen kein allzu glückliches Händchen. Er hatte ihr 2015 ein Bild der deutschen Künstlerin Nicole Leidenfrost verehrt, das die junge Elizabeth auf dem Rücken eines in blauer Farbe gemalten Pferdes mit ihrem Vater, König Georg VI., zeigt. Die Queen soll leicht entsetzt reagiert haben. Die britische Presse fällte anschließend ein vernichtendes Urteil. "Ist es Bad Painting oder einfach nur schlecht gemalt?", fragte der "Daily Telegraph". Der "Guardian" nannte die Geschenkübergabe "awkward" (ungeschickt). So bezeichnen Briten einen maximal unangenehmen Moment.
- Anfrage beim Bundeskanzleramt
- Eigene Recherchen
- bild.de: "SIE kommen zu König Charles’ Staatsbankett"