Viel Unterstützung in Deutschland Bekommt Greta Thunberg den Friedensnobelpreis?
Die 16-jährige Aktivistin hat eine ganze Generation für den Klimaschutz sensibilisiert. Auch Politiker können Thunberg nicht mehr ignorieren. Jetzt soll sie sogar Favoritin auf den Friedensnobelpreis sein.
Eine Ehrung der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg mit dem Friedensnobelpreis würde in Deutschland auf breite Unterstützung treffen – von Wirtschaftsvertretern bis hin zur Linkspartei. Thunberg würde den Preis "auch stellvertretend für eine Generation erhalten, die keine Geduld mehr mit Politikern hat", sagte Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch der "Welt". "Greta Thunberg gebührt großer Respekt, den entscheidend von Menschen verursachten Klimawandel oben auf die politische Agenda gesetzt zu haben."
"Trägt zum globalen Friedensprojekt bei"
Ähnlich äußerte sich Christoph Schmidt, der Chef der Wirtschaftsweisen, die die Bundesregierung in ökonomischen Fragen beraten. "Indem sie die junge Generation für das Thema begeistert hat, hat Greta Thunberg einen großen Beitrag dazu geleistet, dass die Klimapolitik in der westlichen Welt nun schon seit vielen Monaten ganz weit oben auf der Agenda der öffentlichen Diskussion steht", sagte Schmidt der "Welt". "Diese Leistung verdient Anerkennung."
Claudia Kemfert, Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), argumentierte, dass Thunberg "den Friedensnobelpreis hoch verdient" habe. "Sie trägt dazu bei, dass Klimaschutz in den politischen Entscheidungen einen hohen Stellenwert bekommt. Damit trägt sie zum globalen Friedensprojekt bei."
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Widerspruch kam von AfD-Fraktionschefin Alice Weidel, die einen Nobelpreis für Thunberg ablehnt. Über Umweltpolitik müsse "auf wissenschaftlicher und nicht pseudomoralischer Grundlage" debattiert werden, sagte sie der "Welt". Sie warnte: "Das Nobelpreiskomitee sollte sich nicht ein weiteres Mal blamieren."
Der Friedensnobelpreis wird am 11. Oktober vergeben. Bei den Londoner Buchmachern liegt Thunberg laut "Welt" derzeit bei den Wetten klar in Führung.
- Nachrichtenagentur AFP